29.01.2013

Liebes Tagebuch

11.08.2008
Eine Seite von mir ist total müde und erschöpft. Ich fühle mich total leer. Selbstreduziert auf Hass gegen den eigenen Körper. Ich bin dick, darauf reduziere ich mich. Unnahbar bin ich. Ich habe eine Mauer um mich gebaut durch die nur die Freunde dringen können.  Auf der anderen Seite steht da diese Rebellin die die Welt verändern will. Ich will der Nachwelt etwas hinterlassen, etwas dass an mich erinnernt. Die Rebellin ist eingesperrt in einem Gefängnis. Hinter dicken Mauern und die Lethargie hat den Schlüssel weggeworfen. Was soll die Rebellin machen?  Sie kann nur versuchen Stein um Stein diese blöde Mauer einzureißen und laut loszuschreien. Diese dicke Fußkette namens Familiengeschichte hält sie zurück. Sie traut sich nichts zu und den Versuch einen schweren Stein wegzuziehen gibt sie sofort auf. Eine Lähmung tritt ein und Stunde um Stunde, Tag um Tag, Jahr um Jahr wird die Rebellin leiser. Leise weint sie und verliert den Mut und Glauben dass aus ihr irgendwann mal etwas wird.

27.01.2013

Ich bin einzigartig

Es funktioniert. Das Negative prallt endlich an mir ab. Mir ist egal ob Leute mich angucken. Mir ist egal ob sie mich verurteilen. Weil ich etwas wichtiges gelernt habe. Ich bin einzigartig. Weil ich ich bin. Weil ich nicht wie andere bin. Weil ich nicht aussehe wie andere. Weil ich weiß wer ich bin. Weil ich mich nicht verkleiden muß. Weil ich nicht auffallen muß um jeden Preis. Weil ich um meinen Wert weiß. Der hat nichts mit dem Äußeren zu tun. Weil ich nicht meinen Stil ändern muß. Weil ich meinen eigenen Stil habe. Ich bin ich. Und mach ruhig ein Foto dann hast du länger was davon!!!

22.01.2013

Buchstabensalat

Manchmal fehlen mir die Worte. Manchmal glaube ich dass ich gar nicht mehr genügend Worte habe. Dass meine Worte nicht den Weg aus meinem Herzen in meine Fingerspitzen finden. Dass mein Kopf es nicht mehr schafft die Buchstaben zu neuen Worten zusammen zusetzen. Bewegen meine Buchstaben und Worte? Schaffen die Worte es irgendwann ein Buch zu füllen?

19.01.2013

Superwoman

Was ich alles sein soll? Immer freundlich. Immer lächelnd. Immer jung. Immer schön. Faltenfrei. Cellulitefrei. Fettfrei. Ohne Widerworte. Ohne starken Willen. Ohne eigene Meinung. Ohne Speck. Ohne Probleme. Ohne gesunden Egoismus. Ohne Selbstbestimmung über meinen Körper. Mit Kinderwunsch. Ohne Karrierepläne. Ohne Platz einzunehmen. Immer sexy. Immer ohne störende Körperbehaarung. Immer brav. Immer damenhaft. Bloß nicht zu wild. Und bitte nicht zu laut. Keine schlechte Laune. Und du wirst es doch nicht wagen zu fordern? Bloß keine Feministin. Nicht unbeherrscht. Nicht ohne Partner. Nicht verrucht. Nicht sexuell fordernd. Nicht zu selbstbewusst. Nicht zu ehrlich.
Ich bin all das was ich nicht sein sollte. Aus diesem Grund bin ich auch so unverwechselbar.



Inspiriert von 'Superwoman' von Alicia Keys. Manchmal nervt es mich mit dem Druck klarzukommen der auf Menschen lastet. Immer top aussehen. Schönheitswahn, dünn sein etc. Dabei ist dass was uns wirklich auszeichnet unsere Einzigartigkeit.

09.01.2013

No one told me growing up...

would be this hard. Ich bocke. Ich streite. Ich hadere. Ich schimpfe. Ich renne. Ich stoße vor den Kopf. Ich löse mich. Ich befreie mich. Ich reiße aus. Ich will doch nur endlich diese verdammten Ketten loswerden die mich hindern.



Inspiriert von 'Growing Up' von Daniel Bedingfield. Ich wählte diese Zeile als Titel weil sie einfach so dermaßen wahr ist. Ich erinnere mich dass diesem Post eine ziemlich heftige Auseinandersetzung mit meiner Schwester vorangegangen war. Meine Befürchtung war dass sich im Zuge meiner Therapie Beziehungen verändern werden. Die Beziehung zu meiner Schwester ist einfach noch enger geworden. Trotz dieser Auseinandersetzung. Oder vielleicht gerade deswegen. Wenn man sich selbst bewegt, verändern sich eben auch Beziehungen.

Move in the right direction

Es ist soweit. Der erste Schritt ist getan. Ich habe mit meiner Ärztin gesprochen und halte eine Überweisung in der Hand. Ich kann mir einen Therapeuten suchen. Ich kann endlich lernen die Vergangenheit zu verarbeiten und dadurch meine Zukunft neu gestalten. Ich bin bereit. Aufgeregt und glücklich. Und mit der Zuversicht dass dieses Jahr mein Jahr wird.



Inspiriert von 'Move in the right direction' von Gossip. Das Lied ist mein Therapie-Lied geworden. Ich liebe Gossip, besonders Beth Ditto. In der bunt glitzernden Popwelt mit ihren perfekten Körpern ist die übergewichtige Beth Ditto einfach mal anders. Und der Rest ihrer Band ebenso. Als dicke Frau habe ich im Pop Business nicht viele Vorbilder. Beth ist neben Missy Elliot aber definitiv eins davon. Das Lied sollte mich daran erinnern das alles besser wird wenn ich ein paar Schritte in die richtige Richtung gehe.

Der eigene Wert

Warum macht man sich als starker Mensch klein vor anderen? Warum wird man bei der kleinsten Anerkennung schwach? Warum macht man sich vor einem Mann so schwach? Warum fällt man auf ihn herein nur weil er einem sagt dass man total toll sei? Warum rennt man in sein Verderben und verguckt sich in jemanden der überhaupt nicht weiß was für einen wunderbaren Menschen er vor sich hat?
Viele Fragen die mich beschäftigen und nur eine Antwort! Ich schätze meinen eigenen Wert nicht. Ich lasse es zu dass sich Männer durch mich ihr Ego aufpolieren und mich benutzen. Weil ich blind werde sobald mir jemand ein Kompliment macht. Weil ich mich abhängig mache anstatt ich selbst zu sein. Weil ich gefallen will um jeden Preis statt bei mir zu bleiben. Ich kann es niemandem vorwerfen. Ich muß es lernen. Ich bin wertvoll. So wie ich bin. Mit meinen Schwächen und mit den vielen Stärken. Ich darf nicht mehr zulassen dass mich irgendein Schwächling benutzt. Ich bin stark, unabhängig und fabelhaft. Ich muß nicht so sein wie jemand anderes es will. Ich will frei sein. Ich will ich sein.

06.01.2013

I've had enough

6 Tage ist das neue Jahr alt und in mir wütet es. Auf eine gute Art und Weise. Ich beobachte, analysiere und verändere mich. Ich trenne mich von Menschen weil ich mit ihnen nicht weitergehen kann. Ich will mich von meiner Vergangenheit lösen weil es mich zurück hält wenn sie ständig auf den Tisch gebracht wird. Ich finde es schwierig dass Menschen nicht akzeptieren können das es für den einen vielleicht nicht so schlimm war wie für den anderen. Ich will nicht mehr darüber reden oder mich innerhalb meiner Familie therapieren. Ich will nicht immer das Gefühl haben ich müsste mich rechtfertigen warum ich meine Eltern trotzdem liebe auch wenn sie viel Mist gebaut haben. Warum ich auch mal stolz darauf bin dass ich Dinge gelernt habe die andere nie lernen werden. Dass ich nicht nur immer das Negative sehe sondern durchaus schätze dass ich ein wahnsinnig starker Mensch geworden bin. Ich möchte nicht mehr das Gefühl haben dass ich mit Seilen an den Boden gebunden werde nur um zu verhindern dass ich vielleicht abheben und frei sein könnte. Es ist mein Leben für das ich verantwortlich bin und ich habe genug davon es so weiterzuführen. Ich bin bereit für neues und unerwartetes. Und ich bin auch bereit für die Konflikte die das mit sich bringen wird. Weil vielleicht auch andere Menschen damit leben müssen dass man ihnen mal die Wahrheit sagt. Dass auch sie merken müssen dass sie Fehler gemacht haben. Und nicht nur immer die Fehler bei anderen suchen. Ich kann nicht mehr jeden anderen dafür verantwortlich machen was einmal passiert ist. Irgendwann bin ich alt genug und muß selber damit klarkommen. Wenn ich das nicht kann dann muß ich mir eben professionelle Hilfe suchen. So wie ich es nun tue. Und ich fühle mich weder schwach,  noch hilflos, noch bekloppt sondern stark weil ich nach all den Jahren endlich dazu in der Lage bin. Das wird bestimmt nicht einfach. Aber was macht einen glücklich: Dinge die dir zufliegen oder Dinge für die du lange gekämpft hast?



Inspiriert von 'Hair' von Lady Gaga. Ein Lied dass ich liebe. Ich habe eine besondere Beziehung zu meinen Haaren. Sie waren immer kurz bis ich mich 2001 entschied sie lang wachsen zu lassen. Besonders um ein bißchen gegen meine Mutter zu rebellieren die immer meinte das würde mir nicht stehen. 2008 habe ich eine Phase gehabt die von extremem Haarausfall geprägt war . 2014 genau dasselbe. Meine Haare sind leider nicht mehr so wie sie mal waren. Ich habe Angst meinen Kopfschmuck zu verlieren. Andererseits denke ich immer dass ich doch so viel mehr als meine Haare bin. Im Lied heißt es an einer Stelle: 'I just wanna be free, I just wanna be me'. Und genau darum geht es. Ich selbst sein und frei sein.

01.01.2013

Here we go again

2013 ist da. Unspektakulär gestartet und spätestens ab morgen bin ich wieder im Autopilot-Modus. Obwohl einige Dinge anders sein werden. In einer Woche habe ich einen Termin bei meiner Ärztin um über eine Therapie zu sprechen.