15.04.2015

Begegnung mit der schmerzhaften Vergangenheit

Es gibt Momente in meinem Leben da verwandele ich mich tatsächlich wieder in die unsichere Person die ich einst war. Die unsichere Person die Probleme mit ihrem Körper hat. Heute war so ein Moment. Folgende Situation ist passiert: Ich war Eis essen. Hole mir drinnen an der Theke ein Eis und gehe dann raus um einen Tisch für mich und meine Begleitung zu reservieren. Vorbei an 3 Typen die am Nebentisch sitzen. Kaum sitze ich, bekomme ich die Blicke mit und Getuschel. Es wird gelästert. Ich kann das auf 100 Meter erkennen. Weil ich die abwertenden Blicke kenne. Und die Sprüche dazu. Und ich kenne es auch dass Männer mich gerne danach bewerten wie fickbar ich als fette Frau denn so bin (verzeiht mir meine direkte Ausdrucksweise). Weil ich fett bin stehe ich ja automatisch am Ende der Fickbarkeitsskala.
Ich habe mein Eis in Ruhe gegessen und mich geärgert dass ich mich in einem alten Muster wiederfinde aus dem ich nicht rauskomme. Nämlich anderen Menschen Macht über meinen Körper zu geben. Einem Körper der nur mir gefallen muß und über den niemand zu urteilen hat. Egal ob ich 10 Kugeln Eis esse oder ein halbes Schwein auf Toast. Ich erwische mich dabei dass ich mich unwohl fühle wenn ich in der Öffentlichkeit esse. Weil ich mich beobachtet und verurteilt fühle. Und nein, ich bin nicht paranoid aber ich hatte schon Typen mir gegenüber in der Bahn sitzen die lauthals darüber diskutierten ob ich meine Spiegel verhangen hätte und ob man wohl noch meine Löcher finden würde (und ich würde mir wünschen dass diese Sprüche nur meiner blühenden Fantasie entsprungen wären).
Immer wieder habe ich in solchen Situationen das Gefühl der totalen Ohnmacht. Und Wut. Ich bin so wütend dass ich am liebsten zuschlagen möchte. Jemandem körperlich die Schmerzen zufügen die ich seelisch fühle. Ich schaffe es einfach nicht darüber zu stehen. Seit über 20 Jahren schaffe ich das nicht. Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben dass mich all das seit meiner Schulzeit begleitet. Da wurde schon gerne darüber gelästert dass ich fett bin oder eine Brille trage. Dass mir das Lernen leichtfiel war natürlich nicht zuträglich. Als ich 14,15 war wollte ich jeden Tag einfach nur sterben. Weil ich mich so unglücklich, häßlich und abgelehnt gefühlt habe.
Aber irgendwas in mir hat mich ermutigt weiterzumachen. Nicht aufzugeben. Weil ich heute weiß dass mein Körper nicht dass ist was mich ausmacht. Meine Freunden ist es egal wie ich aussehe, mein Freund mag mich weil ich intelligent, clever und einfach toll bin.
Mensch kann seinen Körper ganz nach dem persönlichen Gusto formen aber wenn dein Charakter so beschissen ist dass du andere nur nach dem Äußeren beurteilen kannst, biste halt ein Arschloch. Ein blödes, oberflächliches Arschloch dass sich daran aufgeilt dass du andere nierdermachst. Und vielleicht sage ich dir nächstes Mal genau sowas ins Gesicht oder frage einfach warum du so blöd guckst.
Abseits davon war mein Tag übrigens sehr entspannt. Ich habe immer noch Sonnengeruch in meinen Haaren und ärgere mich einfach nur darüber dass ich mal wieder meine Klappe gehalten habe. Man sollte einfach nicht schweigen bei sowas. Wer schweigt der duldet und sowas kann und will ich nicht mehr dulden. Ich renne auch nicht über die Straße und bewerte lauthals die Menschen die rumlaufen.

09.04.2015

3, that's the magic number

Die Tage fliegen an mir vorbei und ich schaffe es nicht immer die vielen Momente festzuhalten. Manchmal schaffe ich es gar nicht irgendetwas festzuhalten oder aufzuschreiben. Heute will ich aber ein bißchen was festhalten. Ich hatte gestern einen Geistesblitz was ein neues Blogprojekt angeht. Allerdings werde ich diesmal so viel Hilfe von meinen Mitmenschen brauchen und ich weiß nicht ob sie mitmachen werden. Ich sammle erstmal Ideen und dann schauen wir ob sich das realisieren lässt. Heute war ein wunderschöner Tag. Sonne, Eis essen und eine Begegnung mit einer fliegenden Kakerlake (in meinem Dekolleté und ja, das ist so bäääääh wie es klingt). Der Frühling kommt in die Puschen und ich kann es kaum erwarten wieder kurzärmelige Sachen zu tragen. Und offene Schuhe. Nachmittage im Park. Der Geruch von Sonne im Haar. Und Sommersprossen.



Inspiriert von 'The Magic Number' von De La Soul. Post 333, also bot sich doch etwas an was der Zahl 3 ein kleines Denkmal setzt.