26.08.2015

Chaos im Kopf

Nachts träume ich plötzlich von ihm. Tagsüber denke ich an ihn. Was ist bloß los? Vermisse ich ihn etwa? Warum spüre ich ihn?
Ist mein Leben so langweilig? Sehne ich mich ernsthaft nach dem Chaos zurück welches er immer veranstaltet hat? Danach das er mein Leben auf den Kopf gestellt hat?! Fehlt mir das Gefühl der Verbundenheit?
Was fehlt mir eigentlich? Das Gefühl mich um ihn zu kümmern?! Für ihn da zu sein?! Die Aufregung wenn er sich gemeldet hat?! Das Zittern in meiner Stimme?! Die Unkontrolliertheit?! Die Gier?!
Werde ich dieses Gefühl jemals los? Muß das so sein dass das alle paar Monate wieder extrem auftritt?
Egal wo ich bin und egal wo ich hingehe, immer trage ich ein Teil von ihm mit mir rum. Ich schaffe es immer noch nicht mich komplett zu lösen. Ihn endlich hinter mir zu lassen und aufzuhören an ihn zu denken. Immer wieder überrennt mich der Gedanke an ihn. Und ich verstehe einfach nicht warum.

25.08.2015

New Kat in town

Kleiderschrank ausgeräumt, Klamotten weggebracht. Mir passt einfach vieles nicht mehr. Erst jetzt realisiere ich was da tatsächlich von meinem Körper verschwunden ist. Und was Pilates mit dem Rest gemacht hat. Ich bin obenrum von einer 50/52 auf eine 44/46. Um die Hüfte war ich auch eine 50/52. Auch da dürfte ich nun ungefähr eine 46 sein. Meine Arme und mein Brustkorb haben sich durch den Sport völlig verändert. Ich bin schmaler. Ich hätte nie gedacht wie schmal ich sein kann. Und ich bin noch Weg vor mir.
Als ich gerade meinen geliebten Parka in der Hand hielt, fiel mir folgendes ein: Ich trug ihn an einem Abend im November 2009 als ich in einen Zug stieg der mich in die North Country Boy City brachte. Natürlich auch zum North Country Boy. An jedem Kleidungsstück hängt irgendeine Erinnerung die ich nun weggebe. Aber es macht mir nichts sie wegzugeben. Sie erinnern mich an eine Vergangenheit die häufig schmerzhaft war. Ich verbinde mit meinem alten Körper wahnsinnig viel Schmerz und Traurigkeit. Einsamkeit, Abhängigkeit.
Beruhigend ist übrigens die Tatsache das meine Veränderungen nur äußerlich sind. Meine innere Veränderung hat schon lange vorher begonnen. Es ist ein schönes Gefühl näher bei sich zu sein. Es macht stark.

17.08.2015

Stay young and invincible

Jung sein bedeutet häufig sich für unbesiegbar zu halten. Nichts kann einem etwas anhaben. Man läuft nachts alleine über die Straße und macht sich wenig bis gar keine Gedanken darüber ob einem etwas passieren könnte. Warnungen schiebt man weg und hält die Warnenden für hysterisch.
Ich war nie ein besonders ängstlicher Mensch aber diese Geschichte vor ein paar Tagen hat Spuren hinterlassen. Mein Panzer hat Risse. Und ich habe plötzlich Angst. Gestern Nacht hatte ich spät Feierabend und lief wieder durch die Dunkelheit nach Hause. Den ganz dunklen Weg laufe ich mittlerweile nur noch wenn es hell ist. Kurz vor der Hauptstraße über die ich laufe steht da so ein komischer Typ. Ich laufe fix an ihm vorbei und achte diesmal peinlichst genau darauf ob mir jemand folgt. Der Typ überquert hinter mir die Straße und ich werde panisch und drehe mich ständig um. Er läuft dann aber in eine andere Richtung. Und ich weiß gar nicht wie oft ich mich noch umdrehe um zu schauen ob mir auch wirklich niemand folgt. Während ich das tue, nervt es mich schon. Was ist bloß los mit mir? Ich habe doch sonst keine Angst. Nicht weil ich mich für unbesiegbar halte, sondern weil ich einfach wirklich nicht ängstlich bin. Von jetzt auf gleich ist da dieses beklemmende Gefühl von Angst. Ich will das nicht. Ich will meine Sicherheit zurück.

08.08.2015

Hurt

0.30 Uhr. Feierabend. Ein freies Wochenende vor der Brust. Nur noch ein paar Minuten durch die Nacht laufen. Wind weht, ich spüre das aufziehende Gewitter. Ich habe Angst vor Gewitter. Als ich aus der Bahnstation komme, sitzt da ein Typ. Ich nehme keine weitere Notiz von ihm. Ich will nur nach Hause. In mein Bett. Schlafen. Normalerweise laufe ich immer einen kleinen dunklen Schleichweg aber auch dort sitzen drei Typen. Irgendetwas in meinem Inneren trifft im Bruchteil einer Sekunde die Entscheidung den Umweg über die Kreuzung zu laufen. Mit einem Auge überprüfe ich noch in einer Scheibe ob mir jemand folgt. Ich sehe niemanden aber irgendwie bleibt da ein komisches Gefühl. Ruft da jemand etwas oder bin ich einfach nur paranoid?
Ich überquere die Kreuzung. Ein paar Meter weiter läuft ein Ehepaar und so fühle ich mich einigermaßen sicher. Spreche ich die beiden an und frage ob ich ein Stück des Weges mit ihnen laufen kann? Ach was, es ist doch alles in Ordnung. Ich bin wahrscheinlich einfach nur etwas raschelig weil die ersten Blitze zucken und ich Gewitter so überhaupt nicht mag. Aus dem Augenwinkel sehe ich plötzlich einen Typen hinter mir. Ich laufe ein bißchen langsamer um ihn überholen zu lassen. Aber er überholt nicht. Stattdessen spricht er mich an und fragt mich ob ich heute abend noch etwas vorhabe.
Mir zieht sich mir der Magen zusammen und ich raste aus. Patze ihn wütend an dass ich einen Freund habe und dass ich bestimmt nicht darauf stehe so bescheuert angelabert zu werden. Er stammelt eine Entschuldigung und geht weg.
Ich renne jetzt förmlich nach Hause. Ich will in meine Wohnung. In meinen sicheren Raum. Ich zittere ein bißchen. Und ich habe dieses komische Gefühl in meinem Magen. Diesen Druck den ich immer fühle wenn ich Angst habe.

Eigentlich ist die Nacht mein Revier. Ich liebe die Dunkelheit und die Stille. Und plötzlich ist da jemand der mir innerhalb weniger Sekunden vor Augen führt wie verletzlich ich doch eigentlich bin.