31.12.2016

Bye bye 2016

2016 war ein gutes Jahr, 9 Monate Normalgewicht, 12 Monate Mann <3 (wie ich immer dachte, dass ich keine Beziehung führen kann und er plötzlich da war), 39, neue Stone Roses Songs, weniger ab und mehr auf, erst Bob dann Pixie, von 46 auf 40, Pilates und Yoga, mehr lachen und weniger weinen, mehr im hier und jetzt als in der Vergangenheit, Abschiede, weniger on the run, mehr die Kontrolle zurückgewinnen, offener sein, weniger um das Geschwätz anderer Leute geben, Sing Street, Raum, Paterson, Rogue One, Tangerine L.A und so viele andere wunderbare Filme.
2016 war aber auch ein Jahr, in dem Prince, George Michael, David Bowie, Carrie Fisher und viele andere gegangen sind. Prince und George Michael waren fantastische Sänger und Musiker. Funky und sexy as hell. Es fehlen mir die Worte, um auszudrücken, wie sehr sie mir fehlen werden. Prinzessin Leia war so viel mehr als der goldene Bikini. Ihre Darstellerin Carrie Fisher war unglaublich witzig und ging offen mit ihrer Krankheit und ihrem Leben um. Bewundernswert.
2016 machte den Eindruck, als sei die Welt aus den Fugen. Was mich dazu bringt, mich in 2017 wieder stärker zu positionieren und mehr meinen Mund aufzumachen. Ich werde mich bewusster vor Dingen schützen, damit ich nicht gefühlt vor die Hunde gehe.
Mein Blick geht also nach vorne. Auf 2017. Das Jahr, in dem ich 40 werde. Es gibt Dinge, auf die ich mich jetzt schon freue. Und natürlich Ziele. Ich peile die letzten Kilos an. Im Kino freue ich mich auf Trainspotting 2, Star Wars Episode VIII und vieles vieles mehr. Musikalisch erhoffe ich mir endlich ein neues Stone Roses Album und eine Deutschlandtour. Der Mann und ich wollen Dublin besuchen. Und ich werde in 2017 meinen gerade erst 3 Jahre alten Ausweis erneuern lassen müssen. Damit ich überhaupt nach Irland einreisen darf. Man erkennt mich auf dem Foto nämlich fast nicht mehr.

Ich danke euch für Kommentare, Rückmeldungen und Austausch, hier und auf Twitter. Ich wünsche euch für 2017 das alles in Erfüllung geht, was ihr euch wünscht. Kraft, Mut, Energie und Liebe.

14.12.2016

Ungesagtes

Ich hatte gestern morgen einige Dinge zu erledigen und lief dabei an einem Hotel vorbei. Und zack, sind da plötzlich Erinnerungen an einen Mann aus meiner Vergangenheit. An Zeit, die ich mit im verbracht habe. An Abhängigkeiten und an meine Naivität. Wie konnte ich denn wirklich glauben, dass ich einem verheirateten Mann etwas bedeute?!
Letzte Nacht dann gleich der nächste Traum. Ebenfalls an einen Mann aus meiner Vergangenheit. Der 2006 weg ging und zu dem ich danach nur noch mal kurz Kontakt habe. Jedes Jahr, um meinen Geburtstag herum, denke ich an ihn. Zu dieser Zeit denke ich ebenfalls an den North Country Boy. Und es nervt. Es nervt, weil ich mir immer wieder vor Augen halten muß, wie dumm ich war. Wie wenig Selbstbewusstsein ich hatte, weil ich auf so was reingefallen bin.
Im Nachhinein möchte ich mich selber mal kräftig schütteln. Dann beschäftigt mich aber auch die Frage, ob ich alles nochmal so machen würde, wenn ich, mit der Erfahrung von heute, nochmal zurück könnte. Fragen wir uns das nicht alle irgendwann mal?! Würde ich die selben Fehler wieder machen? Würde ich wieder auf die gleichen Typen reinfallen? Vielleicht würde ich andere Fehler machen, die dann wieder ganz andere Auswirkungen hätten.
Tatsache ist, wir können nicht zurück. Wir können uns vielleicht damit abfinden (und darauf einigen), dass die negativen Dinge uns ebenso geprägt haben, wie die positiven. Wäre das mit den Typen nicht passiert, hätte ich vielleicht nie erkannt, wo meine Probleme lagen. Ich hätte nie verstanden, warum ich zu Abhängigkeiten neige. Und ich wäre heute wahrscheinlich nicht in der Lage den Mann zu lieben. So, wie ich noch nie jemanden geliebt habe. Diese tiefe Liebe, die mich ganz häufig überrennt, wenn ich morgens neben ihm wach werde und in sein Gesicht schaue. Dieses Gefühl von bedingungslosem Vertrauen. Dass ich so vorher noch nie erlebt habe. Keine Sekunde zweifeln.
Trotzdem ist die Vergangenheit da. Und ab und an beschleicht mich der Gedanke, was aus den Männern geworden ist. Es ist meine Neugier, die mich darüber nachdenken lässt. Denken sie wohl noch an mich? Erinnern sie sich an Begebenheiten? An Dinge die gesagt wurden? Denken sie bei bestimmten Liedern an mich? Fragen sie sich, was aus mir geworden ist? 
Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt über so was nachdenke. Vielleicht, weil ich die Vergangenheit nicht immer so einfach gehen lassen kann. Oft frage ich mich, ob ich noch Dinge hätte sagen sollen. Oder ob meine Reaktion auf Sachen immer besonders geschickt war. Tatsache ist, ich kann auch diese Reaktionen nicht ändern, denn damals war ich halt noch nicht so alt wie heute. Das Alter bringt eine Menge Entspanntheit mit. Und trotzdem möchte ich, auch heute noch, dem North Country Boy einen Schlach vor den Hals geben. Für die Scheißsituationen, in die er mich gebracht hat. Dafür, dass er ganz oft meine schlechteste Seite rausgekitzelt hat. Wie er mich benutzt hat. Wieder und wieder. Aber gleichzeitig müsste ich mich auch selber hauen, weil ich es erlaubt habe.
Dem Mann, der vor 10 Jahren wegzog, würde ich heute vielleicht sagen, dass ich damals fürchterlich kindisch und dumm war. Aber was würde es helfen, diese Dinge sagen zu können? Es ändert nichts mehr an dem was passiert ist.
Ich kann heute nur in den Spiegel gucken und stolz sein auf die, die ich jetzt bin. Stolz darauf, wie mich die Vergangenheit geprägt hat. Wie stark und selbstbewusst sie mich gemacht hat. All das Ungesagte wird für immer in meinem Kopf bleiben. Oder vielleicht nochmal irgendwann den Weg finden. Man soll sich ja immer zweimal im Leben sehen. Oder besser nicht.