16.02.2018

I can't save them, they can't save me

Mein erster Text im neuen Jahr. Das Wetter, sprich die ständige Dunkelheit, hat mir all meine Energie geraubt. Sport passiert gerade selten bis gar nicht. Kalorienzählen funktioniert auch nicht so ganz. Rückschläge müssen scheinbar sein. Damit man sich wieder daran erinnert, was man schon geschafft hat. Und was man vielleicht noch schaffen wird.
Ich hatte mich auf eine interne Stelle beworben, bei der ich nur knapp gescheitert bin. Sehr viel Lob, sehr viel Potenzial gezeigt und genau so weiter machen. Ich werde also die Augen offen halten und schauen wohin der Weg geht. Ich möchte ungerne das Unternehmen verlassen und irgendwo neu anfangen.
Was mir positiv aufgefallen ist: Es wird selbstverständlicher für mich vor Menschen zu stehen. Nicht mehr daran zu denken, dass sie mein Aussehen bewerten könnten. Ich fühle mich sehr wohl in meiner Haut. Ich stehe gerade. Aber ich rede immer noch verdammt schnell haha.
Noch ganz andere Dinge sind selbstverständlich geworden in den letzten Jahren. Mich erinnerte ein Bild auf Instagram, auf dem mich das Gesicht des North Country Boys anguckte, daran was wirklich mit mir passiert ist. Mein Selbstwertgefühl hängt nicht mehr von einem Mann ab. Ich habe mich schon vor meiner Beziehung aufgerichtet und gewusst, dass ich mir mehr wert bin, als auf Abruf für ein Arschloch bereit zu stehen, dem ich sowieso scheißegal bin. Der Mann ist jetzt eigentlich nur die Belohnung und Bestätigung für diese Veränderung. Und was für eine Belohnung <3. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht dankbar dafür bin ihn angeschrieben zu haben. Er hat mich noch einmal ziemlich verändert. Sollten wir uns jemals trennen (was hoffentlich nie passiert), nehme ich aus den gemeinsamen Jahren mit, dass ich schon ganz richtig bin. Also so wie ich bin.
Viele Dinge bleiben aber weiterhin meine Baustelle. Schmerzhafte Entscheidungen treffen zum Beispiel. Und dabei von einem schlechten Gewissen gequält werden. Andere Leute können und dürfen Dinge tun, aber ich tue mich selbst so schwer damit. Ich frage mich immer wieder, ob eine Entscheidung richtig war oder nicht. Aber sie kann nicht falsch sein, wenn sie lang überlegt ist.
Was ich übrigens noch aus den letzten Jahren mitgenommen habe, ist: Keine Angst mehr vor dem alleine sein haben. Ich kann inzwischen wunderbar Zeit mit mir verbringen. Ich brauche keine Dauerbeschallung, keine Menschen. Gar nichts. Ich achte verstärkt darauf, dass es mir gut geht. Dass da Ruhe ist, wenn ich sie brauche.
Die beste Nachricht ist eh: Der Frühling steht vor der Tür. Die letzten Tage schien viel die Sonne und meine Lebensgeister erwachen langsam wieder. Ich plane im März eine Woche Heilfasten und dann einen Neustart für die Endkilos. Und der Mann und ich sind 3 Jahre zusammen. Zeit, die im Flug vergangen ist.

2018, du wirst hoffentlich gut. Mit mindestens so vielen schrägen Momenten wie in 'The Disaster Artist' (ich kann den Film nur empfehlen, vor allen Dingen, wenn ihr die Chance habt 'The Room' mal zu sehen)