30.10.2012

Schöne neue digitale Welt

Twitter ist eine interessante Möglichkeit mit wenigen Zeichen kreativ zu sein. Facebook hilft mit weit entfernten Menschen Kontakt zu halten. Aber letzte Woche durfte ich eins wieder feststellen. Nichts auf der Welt ersetzt dir den persönlichen Kontakt mit deinen Freunden. Wenn du bei einem Kaffee am Tisch sitzt und redest. Dich ansiehst. Zusammen lachst oder traurig bist. Unbezahlbar.

26.10.2012

Fremdkörper

Heute in meiner Heimatstadt gewesen. In der Gegend wo ich fast mein gesamtes Leben verbracht habe. Ich kenne jede Ecke und jeden noch so dunklen Winkel aber meine Heimat erkennt mich nicht mehr. Weil ich eine andere bin. Nicht mehr abhängig. Frei. Mutig. Stark. Befreit.

21.10.2012

Naivität

Manchmal sollte ich es besser Dummheit nennen. Grenzenlose Dummheit. Erzähl mir etwas, mach mir Hoffnungen und ich glaube es. Ich glaube es weil ich an das Gute im Menschen glaube. An das was Menschen mir versprechen. Um dann wieder auf die Klappe zu fallen und mir neue Wunden zuzufügen.

19.10.2012

Unnahbar

Momentan bin ich wahrscheinlich einer der schwierigsten Menschen unter der Sonne. Distanziert und sehr mit mir selbst beschäftigt. Nicht greifbar und gerne alleine. Nicht immer ganz freundlich. Es fällt mir schwer mich zu öffnen da ich erst mal selber mit meinem ganzen Kram fertig werden muß. Und ich bin so verdammt reizbar. Gestern hätte ich im Affekt glatt eine Freundschaft beenden können (was ich nicht getan habe) und zusätzlich wegen einer anderen Sache heulen können (was ich fast getan hätte). Darüber gesprochen habe ich mit meinen Geschwistern. Die Menschen mit denen ich immer rede bei sowas. Freunde sind großartig, Geschwister unersetzlich. Niemand kennt mich so und niemand weiß mehr über meine dunklen Seiten. Niemand liebt mich bedingungsloser. Und niemand hat den Mut mir ins Gesicht zu sagen was denn das beste für mich ist.
Irgendwann in kurzer Zeit werde ich bestimmt wieder greifbar sein. Nicht mehr distanziert und nahbar. Bis dahin kann ich nur auf jede Menge Geduld und Verständnis hoffen.

Bloggerkissen

Vielleicht bin ich ja so wie andere kreative Menschen und habe die besten Ideen im Bett. Leider ist meine Kopfstütze am Bett so unbequem dass ich mich einen kleinen Luxus leisten mußte. Ein sogenanntem Relaxkissen. Und damit ich auch noch gute Laune beim Betrachten bekomme gibt es was mit Cupcakes in quietschigen Farben. Manchmal bin ich wirklich jenseits des guten Geschmacks. Und weil Relaxkissen nicht passt ernenne ich das Röllchen nun zu meinem offiziellen Bloggerkissen.

17.10.2012

Rückschritte

Da denke ich nun ich bin auf einem guten Weg eine Andere, eine Bessere zu werden und schon falle ich wieder in nervige, alte Muster zurück. Ich fühle mich unverstanden und gestreßt. Von jetzt auf gleich. Nach Hause kommen mit guter Laune. Zwanzig Minuten später angenervt und es ist nichts passiert. Irgendetwas habe ich gelesen von dem ich mich provoziert fühlte. Und das nervt mich jetzt. Das andere Menschen immer meinen sie wären etwas besseres. Oder sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Ich will mich eigentlich von so einem Mist jetzt nicht runterziehen lassen. Ich brauche meine Energie für wichtige Sachen. Für mich!

16.10.2012

Aufgeräumt

Nun lege ich los. Ich hab ein Stück altes Leben hinter mir gelassen und mehr Zeit für mich. Viel nachgedacht und zu der Erkenntnis gekommen dass ich eine Therapie machen werde. Schreiben ist ja auch eine Art Therapie aber sie hilft mir leider nicht die dunklen Flecken in meinem Leben aufzuhellen und mich zu verändern. Dazu brauche ich professionelle Hilfe. Um endlich nicht mehr zu denken dass ich nichts wert bin und um mit meiner Familiengeschichte klarzukommen. Vielleicht hätte ich das schon vor Jahren wagen sollen aber ich fühle mich erst jetzt stark genug dafür. Ich weiß dass die große Schraube bewegt werden muß damit ich in meinem Leben wirklich großartiges leisten kann. Bis dahin werde ich mich in nichts neues stürzen sondern erstmal schauen was ich wirklich will.

14.10.2012

Zicke

Ich wurde gestern von jemandem Zicke genannt. Lange Zeit habe ich dieses niedliche Wort nicht mehr gehört. Dieses Dreckswort. Warum mir das gesagt wurde? Kurzer Exkurs aus dem Katzenleben: Ich hatte vorletztes Jahr mal nen Typen kennengelernt den ich ganz gut fand. Irgendwie sah das erst nach mehr aus, wurde dann aber zu einer Geschichte die wohl nur aufs Bett hinauslaufen sollte. Versteht mich nicht falsch, ich habe da kein Problem mit. Ich mag es nur nicht wenn Menschen mir das Leben schwer machen und nicht einfach sagen was sie wollen. Die immer wieder den Kontakt abbrechen und wieder aufnehmen. Die mir 20 Minuten vorher ein Treffen absagen weil es zu kalt draußen ist!!!! Die mich Herausforderung nennen und mit ihrer eigenen Scheiße nicht klar kommen. Die mich auflaufen lassen und die zwei Gesichter haben. Nun reichte es mir gestern endgültig und ich teilte mit dass ich den Kontakt endgültig abbreche. Und dann kommt diese Nachricht: Zicke. Ich mußte erstmal lachen. Entweder ist derjenige es nicht gewöhnt dass ich die Hose anhabe oder er ist noch nie zurückgewiesen worden. Ich halte es in meinem Leben mit der Devise: Sag mir was du möchtest und ich schaue ob ich es erfüllen kann. Aber benimm dich dabei bitte nicht wie ein Idiot oder sorge noch besser nicht dafür dass ich mich wie eine Furie benehme. Denn merke: Ich bin ein freies Individuum und ich kusche nicht.

12.10.2012

Soul storm

Im Moment bin ich so dermaßen fix und foxi dass es kaum erträglich ist. Immer alles in Frage stellend. Immer im Aufbruch. Dann wieder im absoluten Stillstand. In mir tobt ein wahrer Orkan. Und ich frage mich immer wieso ausgerechnet jetzt. Ich habe letztes Jahr mein Leben in Kisten gepackt und die Heimat verlassen. Scheinbar hat das mehr bewegt als ich gedacht habe. Ich habe Bekannte verloren (Ironie daran: sie wohnen jetzt praktisch um die Ecke), einen ätzenden Job geschmissen und noch andere Dinge aufgegeben. Vorher hat mir immer der Mut gefehlt.
Seit Mitte des Jahres durchleuchte und hinterfrage ich mich immer wieder. Ich analysiere meine Vergangenheit, beschäftige mich mit schmerzhaften Ereignissen und beobachte mich ständig. Warum? Weil meine innere Stimme mir sagt dass ich glücklicher werde wenn das alles vorbei ist. Ich werde den Sturm hinter mir lassen und auf Samtpfoten durch das Leben gehen. Bis dahin werde ich noch Päckchen mit Erinnerungen packen müssen, Wunden ausbluten lassen und vielleicht noch jede Menge Bitterkeit fließen lassen müssen. Aber macht euch keine Sorgen. Bis jetzt bin ich immer auf beiden Beinen gelandet.



Inspiriert von 'Soul Storm' von Patrice. Wieder eine außergewöhnliche Stimme.  Als ich diesen Text schrieb war ich in totaler Aufruhr. Ich hatte Dinge beendet und Freunde verloren. Ich fühlte mich ein bißchen verloren. Und ziemlich bitter.

Pakt

Ich muß aufhören in der Vergangenheit zu leben. Ich muß aufhören Menschen aus der Vergangenheit einen Platz in der Gegenwart zu geben. Ich muß aufhören Wunden aufzukratzen. Ich muß im hier und jetzt leben. Mich um die wichtigen und richtigen Menschen kümmern. Um meine Zukunft und mein Glück. Ich will es nicht mehr jedem recht machen sondern erstmal mir. Und ich will mich achten genauso wie ich auch andere achten werde.

09.10.2012

Intuition

Plötzlich ist es da. Dieses Gefühl. Diese innere Stimme die mir etwas sagt. Dass etwas passieren wird. Dass etwas bereits passiert ist. Dass es jemandem nicht gut geht. Dass ich denke ich sollte mal jemanden anrufen und dann ruft derjenige an. Oder ich denke an die Person und diese ruft am nächsten Tag an um mir zu berichten dass sie gestern an mich gedacht hat. Ich gehe in die Stadt und ich denke ich könnte ja vielleicht meine Schwester treffen. Die Wahrscheinlickeit ist gar nicht so hoch aber 10 Minuten später treffen wir uns tatsächlich. Manchmal reichen auch nur Fetzen an Informationen und meine Intuition baut alles richtig zusammen. Mein Gefühl täuscht mich irgendwie nie. Und manchmal finde ich das ziemlich beängstigend.
Wir bekommen so oft anerzogen uns auf den eigenen Verstand zu verlassen anstatt auf das Gefühl zu hören. Ich habe bereits als Kind intuitiv bemerkt dass irgendwas mit meinem Vater nicht stimmt obwohl ich da noch nichts von seiner Krankheit wußte. Ich habe dunkle Stellen in meiner Familiengeschichte erspürt.
Ich habe in den letzten Jahren gelernt mich auf mein Bauchgefühl zu verlassen. Das hat mich in der Vergangenheit vor vielen Fehlern bewahrt.

06.10.2012

Angst

Ich bin eigentlich kein besonders ängstlicher Mensch. Und ich bin gerne in der Dunkelheit unterwegs. Vielleicht nicht gerade in einsamen Wäldern aber in der Stadt habe ich da eigentlich keine Probleme. Da ich im Schichtdienst arbeite, teilweise sogar bis 2 Uhr nachts, und kein Auto besitze sind das natürlich ideale Voraussetzungen um bei Dunkelheit durch die Gegend zu laufen. In der Woche finde ich das auch gar nicht so schlimm. Am Wochenende allerdings überkommt mich dann doch leider eine gewisse Angst. Ich wünsche mir so sehr dass ich nicht immer innerlich erzittere wenn jemand hinter mir auf der Straße läuft. Dass ich meinen Schlüssel nicht wieder zwischen die Finger klemmen muß damit ich mich im Fall der Fälle damit wehren kann. Dass ich nicht den Film fahre wie ich mich am schnellsten wehren kann wenn ich angegriffen werde. Ich will nicht immer mit dieser Angst leben. Viel lieber würde ich die Nacht entdecken. Ihre Geräusche, ihren Geruch, ihre Sterne und ihre Farbe.