Folgende Sätze möchte ich in Zukunft nicht mehr hören:
'Also jetzt ist mal langsam gut mit dem Abnehmen'
'Du wirst noch magersüchtig'
'Du bist doch schon dünn genug'
'Jetzt übertreibst du aber'
'Du bist doch schon sportsüchtig'
Ich bin heute tatsächlich etwas angenervt. Ich möchte mich nämlich zukünftig nicht mehr rechtfertigen müssen dass ich abgenommen habe. Niemand, der übergewichtig ist, muß sich vor mir rechtfertigen, warum er nicht abnehmen will oder warum er übergewichtig ist. Jeder darf das wiegen was er will. Was ich allerdings nicht mag ist die Tatsache, dass sich Leute bemüßigt fühlen meine Abnahme ständig zu kommentieren. Zu kommentieren, dass ich mein Essen wiege und über meine Portionen eine App führe (das erzähle ich wenn man mich nach meinen Tipps fragt und natürlich weise ich auf Fettlogik überwinden hin). Und dass ich 6 Mal die Woche Sport mache (weil ich es liebe meinen Muskeln beim wachsen zuzusehen und weil Pilates und Yoga entspannen, mein Job ist psychisch fordernd und der Sport entspannt mich). Ja, ich weiß ich habe keine Kinder und demzufolge auch kein Kind welches ADHS hat. Ich kritisiere meine Gegenüber auch nicht, weil er/sie übergewichtig ist. Das ist seine/ihre Sache. Dafür möchte ich umgekehrt nicht sportsüchtig genannt werden oder dumme Sprüche hören, weil ich jetzt auf mich achte (was ich jahrzehntelang versäumt habe). Ich will halt gerne lange gesund bleiben, zumindest soweit wie ich es beeinflussen kann).
Dazu fiel mir etwas aus der Vergangenheit ein. Ich hatte vor einigen Jahren eine ehemals gute Freundin die durch Metabolic Balance ziemlich viel abgenommen hat (ich erinnere mich an einen Besuch in meiner damaligen Playmobilküche bei der sie Essen mitbrachte. Solche Gäste sind mir übrigens immer willkommen ;-). Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich sie dafür nicht angebitcht oder Angst gehabt, dass sie magersüchtig wird. Ganz im Gegenteil, ich fand es super was sie geschafft hat und war stolz auf sie. Und ich weiß dass sie, auch wenn wir keinen Kontakt mehr haben, es umgekehrt bei mir genau so gut finden würde. Und es mir gönnen würde. Sie hätte keine Angst, dass ich magersüchtig werde oder womöglich verhungere. Sie würde unterstützen und mir wahrscheinlich sagen dass sie stolz auf mich ist. Wie ich es umgekehrt auf sie war. Keiner meiner engsten Vertrauten hat Angst dass ich in eine Eßstörung falle.
Es nervt mich einfach nur dass mein Körper plötzlich Gesprächsthema ist. Wenn du unzufrieden mit dir bist, dann ändere es halt. Wenn du nicht bereit bist, dafür kleine Entbehrungen auf dich zu nehmen, dann kritisiere mich nicht dafür, dass ich sie auf mich nehme. Ich tue es gerne, denn meine Lebensqualität ist so viel besser geworden. Selbst wenn ein bißchen Haut an meinen Armen, Oberschenkeln und am Bauch hängt. Viele wissen natürlich nicht, dass ich eine Therapie hinter mir habe und da die Veränderungen begonnen haben. Ich führe diesen Prozess nun zu Ende. Wenn ich jetzt in den Spiegel schaue, dann bin ich genau die, die ich innerlich schon immer war. Ein Energiebündel. Manchmal total nervig. Manchmal total schwierig. Manchmal nachtragend. Manchmal widersprüchlich. Immer wieder und immer noch unsicher.