You have broken through my armour

Plötzlich ist da jemand der fragt wie mein Tag war. Wie es mir geht. Der mich tröstet. Mir Mut zuspricht. Der nicht fordert sondern gibt. Der meine Rüstung aufbricht. Vor dem ich keine Angst habe. Der besonders ist. Bei dem ich mich nicht verstellen muß. 

Inspiriert von 'You stole the sun from my heart' von den Manic Street Preachers. Es ist diese Zeile aus dem Song die mir jedes Mal ein Lächeln auf mein Gesicht zaubert. Jeder von uns trägt eine Rüstung wenn er verletzt wurde. Je mehr Verletzungen desto dicker ist die Rüstung. Ich habe zu der Zeit zugelassen dass endlich mal wieder jemand meine Rüstung aufbricht. Und dies war genau der Moment in dem ich realisierte warum es manchmal so wunderbar ist Dinge zu fühlen.

North Country Boy Part 29

Es ist Ruhe. Ich weiß nicht ob für immer. Oder nur für ein paar Tage, Wochen, Monate, Jahre. Ich genieße die Stille. Keine Forderungen. Keine Störungen. Keine Aufregung. Kein 'Ich will jetzt gerne', ohne Rücksicht auf das was ich will. Kein Streß. Nichts. Kein Gedanken an ihn. Keine Sorgen. Keine verschwendete Emotion. Plötzlich ist alles friedlich. Ich bin friedlich.

North Country Boy Part 28

Ich habe ihm ehrlich gesagt dass ich nicht weiß ob es noch funktioniert zwischen uns. Von mir aus war da immer Sehnsucht. Aber momentan fühle ich da keine. Ich fühle gar nichts. Also wirklich nichts. Es fühlt sich so an als müsste ich nichts entscheiden und könnte mich gemütlich nach hinten lehnen und abwarten.
Er hat einen Fehler gemacht, er hat mir Macht gegeben. Über sich. Zum ersten Mal bin ich, in den 10 Jahren in denen wir uns kennen, am Drücker. Ich darf entscheiden. Ich habe ihn in der Hand. Und vielleicht werde ich auch genau das ein bißchen auskosten. Mit ihm spielen. Ihn hinhalten. Ihn ein bißchen betteln lassen. Um am Ende vielleicht doch nein zu sagen weil ich feststelle dass es mir nichts mehr bedeutet.

North Country Boy Part 27

Gestern abend plötzlich eine SMS. Ob ich noch wach bin. Dann sein Anruf. Er ist durcheinander. Ich bin durcheinander. Ich versuche diesen Teufel auf meiner Schulter zu ignorieren der mir sagt dass ich was mit ihm anfangen soll. Nach 5 Minuten werden wir von einem Telefonat unterbrochen und er meldet sich nicht mehr. Gerade vor ein paar Minuten ruft er wieder an. Er hätte heute nachmittag Zeit. Für mich. Für einen Besuch. Für Sex. Wieder sagt er mir wie sehr er mich will. Ich bin viel zu schockiert um irgendwas darauf entgegnen zu können. Und jetzt sitze ich hier, durcheinander und verstrubbelt und weiß einfach nicht was ich tun soll.

I'm on fire

Ich sollte nicht darüber nachdenken. Ich darf nicht darüber nachdenken. Ich darf kein Objekt seiner Begierde sein. Und ich muß ganz schnell vergessen dass ich ihn begehren könnte. Es darf keine Affäre geben. Noch nicht einmal ein Wiedersehen. Weil ich sofort lichterloh brennen würde. Die Teufelin auf meiner Schulter sagt dass ich es tun soll. Mit beiden Beinen springen. Egal was passiert. Einfach nur an den Moment denken. Wie egoistisch solch eine Denkweise doch ist. Ich weiß doch was eine unüberlegte Handlung wieder auslösen wird. Mehr Wiedersehen und neue Abhängigkeiten. Warum nur kann ich meine Finger nicht von ihm lassen?



Inspiriert von 'I'm on fire' von Bruce Springsteen. Ich liebe dieses Lied und fand den Titel unglaublich passend weil mich der North Country Boy mal wieder überrannt hat. Plötzlich war da tatsächlich der Gedanke wieder etwas mit ihm anzufangen. Obwohl ich wußte dass es mir das Genick brechen würde. Aber ich bin stark geblieben.

North Country Boy Part 26

Ich konnte es ja nicht lassen. Ich habe ihm vor einigen Wochen noch eine SMS geschickt weil ich mir Sorgen um ihm gemacht habe. Am frühen Samstagabend meldet er sich und wir verabreden uns zu einem späteren Telefonat. Er schreibt er sei verwirrt, wie immer wenn wir Kontakt haben. Als wir sprechen erzählt er mir wie sehr er mich begehrt, was für eine unglaubliche Frau ich bin und wie sehr er mich will (am liebsten eine Affäre). Ein paar Minuten später ist es ihm peinlich dass er es gesagt hat und er will nicht mehr darüber reden. Und an dieser Stelle flippe ich aus. Warum bestimmt er immer wie das Gespräch läuft? Ich habe so viele Fragen und kann sie wieder nicht stellen. Er sagt mir ich solle ihm eine Aufgabe stellen, die Aufgabe dass er mich die Woche über anrufen soll. Wieso sollte ich das tun? Er ruft doch eh nicht an und mir ist es auch irgendwie egal. Trotzdem bin ich am nächsten Tag verwirrt. Und denke kurzzeitig ernsthaft über die Aufnahme einer Affäre nach. Aber dann frage ich mich warum? Ist es die Sehnsucht nach etwas dass da mal war? Dass aber wahrscheinlich nie wieder so sein wird. Werde ich irgendwann mal aufhören können mit dem Feuer zu spielen. Wie sagte er so schön: 'Irgendwann möchte ich mal neben dir stehen können ohne dich zu wollen und ich möchte dass du neben mir stehen kannst ohne dass es schwierig ist'. Er weiß, genauso wie ich, dass das nie möglich sein wird.

I'm wasting all my precious energy

Was für eine Woche die da hinter mir liegt. Eine Woche die sich angefühlt hat wie ein Alptraum. So viele Krisen und so viele emotionale Momente die mich nachhaltig geprägt haben. Gedanken bezüglich Freundschaften und die Frage ob ich Menschen wirklich so wichtig bin wie diese immer sagen. Ich weiß es gerade einfach nicht. Ich will mir auch darüber keine Gedanken machen.
Anfang der Woche eine SMS die mich erstmal aus allem rausreißt. Ich hatte vor einigen Monaten jemanden kennengelernt und plötzlich war vor etwa dreieinhalb Monaten der Kontakt abgebrochen. Nun eine feige SMS mit der Frage ob ich ihn noch kennen möchte. Mal ganz ehrlich wie würdet ihr reagieren? Ihr seid diesem Menschen angeblich so wichtig und dann kommt da nix mehr. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch weil ich keine Erklärung mehr hören will? Hat er recht wenn er mir deswegen einen schlechten Charakter vorwirft? Er habe doch jeden Tag an mich gedacht. Ich bin wirklich wütend. Ich habe mir total Sorgen um ihn gemacht und er hat sich einfach nicht mehr gemeldet. Was erwartet er???
Ein Projekt welches ziemlich viel Kraft gekostet hat war eine Renovierung in meiner Wohnung bei der mich das ständige Gefühl begleitete, nicht gut genug zu sein und nix zu können. Weil ich nie gut genug für irgendetwas bin. Habe ich zuhause gut beigebracht bekommen. Tatsache ist, ich habe es geschafft und mich wacker geschlagen. Samstag dann die nächste Überraschung. Der North Country Boy meldet sich. Darüber in einem separaten Post mehr.
Am Ende dieser Woche geht es mir besser. Mein Kopf ist wieder oben. Ich berappel mich gerade nachdem ich schon kurz davor war aufzugeben und meine Ärztin anzurufen. Ich schaffe das schon. Ich lande doch immer auf den Füßen.



Inspiriert von 'Keep what ya got' von Ian Brown. Das Lieblingslied vom North Country Boy. Wieder ein Song bei dem mir der Text extrem gut gefällt. Es heißt dort nämlich: 'All you users, all abusers, wasting all my precious energy'. Menschen aus der Vergangenheit kosten Energie. Energie, die man für ganz andere Dinge braucht.