29.05.2014

You think that I'm strong

Jeden Tag versuche ich mich durch den Dschungel meiner Emotionen zu kämpfen. Damit klarzukommen das Menschen einfach andere Menschen küssen können und dann nichts mehr passiert. Dass Menschen Dinge sagen, sehr intime Dinge, und diese scheinbar nicht so meinen. Und wie ich mit meinem gestandenen Alter noch darauf reinfallen kann. Und wie ich auf denselben Typen nochmal reinfallen konnte. Mir geht es inzwischen besser. Ich bin nicht mehr wütend aber auch nicht mehr traurig. Ich versuche einfach zu leben. Das Glück in meinem Leben zu finden. Das kleine Glück. Indem ich im Alltag manchmal anhalte, mich selber ansehe und dann denke dass ich eigentlich gar nicht so übel bin. Ich betrüge niemanden und versuche ehrlich und aufrichtig durch mein Leben zu gehen. Manchmal vielleicht zu aufrichtig. Ich habe nur Angst davor wieder hart zu werden. Mich zu verschließen. Weil mir Menschen wehtun. Leider gehört aber genau das zum Leben dazu. Ich habe in der Vergangenheit schließlich auch genug Menschen verletzt. Ich habe damals sogar ihn verletzt.
Ich weiß inzwischen dass der Schlüssel zu meinem Glück in meiner Zufriedenheit liegt. Dass mein innerer Frieden tatsächlich wichtig ist. Und dass ich manchmal abends einfach nur eine Tina Turner Platte laut aufdrehen und mitsingen muß damit der Moment perfekt ist. Ich will kein Leben leben dass nicht meins ist. Ich will nicht mit jemandem Mama, Papa, Kind spielen wenn ich keine Kinder will. Ich will das tun und lassen was mir gefällt und mich nicht irgendwelchen (gesellschaftlichen) Zwängen unterwerfen die ich nicht brauche. Als ich jünger war hat mich irgendwann dieses Gefühl beschlichen dass ich für den Rest meines Lebens alleine bleibe. Und je älter ich werde desto stärker wird dieses Gefühl. Ich will nicht in einer mittelmäßigen Kompromissbeziehung leben nur damit ich nicht alleine bin. Ich bin nicht alleine, weil ich mich habe. Ich war noch nie soviel alleine wie in den letzten Monaten und ich habe es genossen. Ich bin alleine wertvoll, ohne dass ich den Nachnamen eines Mannes trage oder seinen Ring an meinem Finger. Ohne dass ich mit einem Kind auf dem Arm rumlaufe. Versteht mich nicht falsch denn ich bewundere jeden der sich genau dafür entscheidet aber ich kenne leider zu viele Menschen bei denen ich genau diese Entscheidung nur als Kompromiss sehe. Ich weiß dass ich kein Kompromiss bin und ich will auch keinen Kompromiss an meiner Seite. Ich will nicht dass Menschen mir von ihren Beziehungen erzählen und ich mich bei jedem zweiten Satz frage ob sie sich selber mal zuhören. Ob sie merken dass sie kilometerweit von sich entfernt sind. Nichts sollte in deinem Leben wichtiger sein als dass du dich fragt was du willst und ob es DAS ist was du willst. Und wenn es das nicht was du willst, dann lasse es hinter dir. Dein Leben ist zu kurz.
Mein Herz muß jetzt nur noch endgültig realisieren dass da kein Platz für den North Country Boy ist. Dass ich ihm nicht helfen kann. Dass er es ist der sich selber helfen muß. Und dass ich viel mehr bin als sein seelischer Mülleimer. Es ist ein Jammer dass so viele Menschen meine Stärke als etwas selbstverständliches sehen. Weil sie nie die Momente sehen in denen ich schwach bin oder weine. Manchmal wollen sie es auch gar nicht wissen. Ich weiß dass ich stark bin. Wenn ich nicht stark wäre würde ich heute nicht genau diese Worte in meinen Laptop tippen die ich jetzt gerade tippe. Ich hätte nicht überlebt. Oder wäre in Alkohol und Drogen geflüchtet. Dass ich das nicht getan habe sollte mir eigenlich sagen dass mein Leben (oder das Schicksal) viel mehr mit vorhat. Wenn ich nur endlich diese Angst ablegen könnte. Die Angst zu fallen wenn ich den großen Sprung wage. Die Angst dass ich nichts kann obwohl ich so viel kann. Die Angst einfach NIE gut genug zu sein.

26.05.2014

Your body girl

Ich habe im Juni eine Woche frei. Zeit für eine neue Entgiftung. Eine Woche Heilfasten für meine Seele aber natürlich auch für den Körper. Allerdings werde ich diesmal nicht ganz auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln verzichten können. Sprich ich werde das Eisen weiter nehmen. Ich möchte nicht riskieren dass der Schwindel wiederkommt. Momentan fühle ich mich wirklich großartig. Fit, gesund und mit viel Power. Ich esse viel Getreide und Salat und achte darauf dass, wenn ich mal genieße ich nicht gleich hysterisch werde. Mein Körper pendelt sich momentan bei -14 Kilo ein. Ich bin stolz auch wenn mein Ehrgeiz mir sagt dass da noch viel mehr geht. Mein nächstes Ziel wird sein auf ein zweistelliges Gewicht zu kommen. Und bei der nächsten Runde Fasten werde ich endlich meditieren. Und ich werde keine nächtlichen Anrufe haben die mich völlig aus dem Konzept bringen. Ich werde mich endgültig von der Vergangenheit befreien und noch näher bei mir sein.

23.05.2014

A trip down Memory Lane

Material sichten für das Buch heißt auch immer zurück in die Vergangenheit zu reisen. Und plötzlich von seinen Gefühlen überrannt zu werden. Weinen, obwohl man gar nicht weinen will. Und gar nicht um sich weint sondern darum dass es ein anderer nicht schafft. Lachen, weil man sich tatsächlich noch an alle Kleinigkeiten erinnern kann oder die Erinnerung plötzlich kuriose Situation wieder hochspült.
Tatsache ist dass ich den Mann mitnehmen werde. In meinem Herzen. Weil ich dankbar bin dass mir jemand gezeigt hat was Leidenschaft bedeutet. Ich werde seine Küsse vermissen. Wenn er mich küsst gibt es nicht anderes als ihn. Dann fühle ich mich noch schöner als ich es eh schon bin. Noch stärker und unbesiegbar.
Ich werde die Art vermissen wie er meinen Körper behandelt und berührt. Dass er ihn sinnlich nennt und wunderschön. Die Selbstverständlichkeit mit der er das tut.
Und ich werde die Aufregung vermissen die ich immer gespürt habe wenn wir sprachen oder uns gesehen haben. Das Zittern in meiner Stimme wenn er anrief. Dieses nervöse Gefühl in meiner Magengegend.
Ich weiß es gibt da draußen jemanden bei dem das auch so sein wird. Aber es wird nie genauso sein wie mit ihm. Wenn ich jetzt durch die Straßen laufe dann laufe ich mit der Sicherheit dass ein Teil von ihm und mir tatsächlich in Liebe verbunden sind. Für immer. Weil ein Teil von uns den anderen in- und auswendig kennt. Die wichtigste Lektion die mir mein Leben beigebracht hat ist nicht mehr das Negative zu sehen sondern das Positive mitzunehmen.

21.05.2014

Born free

Die letzte Therapiestunde ist vorbei. Und ich fühle mich frei. Nicht mehr ängstlich. Einfach großartig. Ich weiß jetzt was für mich wichtig ist im Leben. Nämlich zu leben. Anzuhalten und Dinge zu betrachten während die Welt weiterrennt. Die kleinen Dinge zu sehen. Die schönen Dinge. Frei zu sein. Ohne Fesseln. Ohne Lasten. Und mich endlich von dem Gedanken zu verabschieden dass ich nicht gut genug bin. Wie sagte meine Therapeutin heute: Für was sind sie nicht gut genug? Betrachten sie doch mal die Situation. Meinen sie der andere fragt sich ob er gut genug ist für sie?
Ich werde nicht mehr an mir zweifeln. Ich werde es nicht mehr jedem recht machen. Ich werde nicht mehr abhängig sein. Ich werde nur noch auf meine Intuition hören. Egal was andere Menschen sagen. Ich werde mich aus der Verantwortlichkeit lösen. Ich habe keine Verantwortung für andere. Ich trage sie nur für mich selbst. Ich habe das Recht glücklich zu sein ohne schlechtes Gewissen. Ich werde in den Körper zurückkehren der mir gehört und ich werde mit jedem Lebensjahr einfach noch attraktiver werden. Ich weiß jetzt wer ich bin. Und ich mag die Person die ich bin. Ich liebe sie. Mit den Fehlern, Macken, Ecken und Kanten. Weil sie einzigartig ist.

Just dance

1.45 Uhr. Feierabend. Sommernacht. Lady Gaga auf meinen Kopfhörern. Der Kopf ist frei. Vertrauen in das eigene Selbst. Alles wird gut. Alles. Verlier nicht deinen Weg aus den Augen. Bleib bei dir. Sei einfach du selbst. Das Leben fängt dich. Wenn du fällst stehst du wieder auf. Glaube an dich.

19.05.2014

Truth is like a rotten tooth

Nein, ich will nicht mehr traurig sein. Ich will lieber wütend sein. Wut ist viel besser. Weil Wut Energie bringt. Ich möchte dass er vor mir steht. Und dass ich ihm dann eine Ohrfeige geben kann. Für all' die Scheiße die dieses egoistische, kaputte Arschloch in mein Leben gebracht hat. Für all' die Momente an denen ich an mir gezweifelt habe weil er mich mit seinem emotionalen Gelaber verunsichert hat. Ich möchte ihm die Wahrheit ins Gesicht spucken.

18.05.2014

Nothings ever getting in my way

Es geht nicht so weiter. Ich bin unzufrieden. Mit mir. Mit Freundschaften. Mit der Tatsache dass ich scheinbar zu viel erwarte. Ich bin immer noch traurig darüber dass der North Country Boy nicht reagiert hat. Ich gebe zu ich hätte mir gewünscht dass er mich nicht einfach so gehen lässt. So bleibt eben doch das Gefühl dass ich nie wichtig war. Dass alles Gesagte keine Bedeutung hatte. Dass dieser Kuß nichts, aber wirklich gar nichts, bedeutet hat. Eine harte Lektion aber vielleicht genau die die ich brauchte um mich aus der Abhängigkeit zu befreien und einzusehen dass ich immer nur die bin die angerufen wird wenn gerade alles nicht läuft. Ansonsten ist da kein Platz in seinem Leben. Da bringt auch alles Gerede und alle Verbundenheit nichts. Ich war ein Abenteuer. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich teile momentan mein Seelenleben mit fast niemandem. Weil ich weiß dass ich mit meiner Situation alleine fertig werden muß. Ich habe Angst davor dass ich in 3 Tagen meine letzte Therapiesitzung habe. Wie geht es dann mit mir weiter? Schaffe ich es ohne meine Ärztin?
Ich weiß jetzt dass mein Leben nicht so weitergehen kann. Ich bin nicht mehr dieselbe wie noch vor Monaten. Ich will nicht mehr auf mein Leben schauen und denken dass das wirklich alles sein soll.

17.05.2014

Give me the food

Nach der Arbeit Hunger auf Chips. Chips gekauft. Reingebissen. Weggeekelt. Über 8 Wochen nach dem Heilfasten ist mein Körper nicht mehr bereit zurückzugehen. Das macht mich ein bißchen stolz. Mein Körper mag zwar ab und an Schokolade aber dann nur noch zartbitter. Ich trinke Tee ohne Zucker. Ich nehme aber trotzdem noch etwas Zucker zu mir, aber viel weniger als vorher. Mein Körper mag lieber frisches Essen. Selbst wenn es mal Nudeln gibt muß ein Salat dabei sein. Spannend ist es auch meinen Körper zu beobachten. Ich habe seit über einer Woche kein Pilates gemacht weil der Kreislauf nicht so stabil war und meine Muskeln haben sich noch mehr ausgebildet. Ich bin wahnsinnig hungrig momentan. Hungrig nach dem Körper den ich haben will.
Etwas anderes vermisse ich aber gerade. Ich würde gerne wieder rauchen. Gleichzeitig rieche ich Rauch und ekel mich dann wieder vor dem Geruch. Es ist seltsam aber ich habe einfach gemerkt wie gut sich ein entgifteter Körper anfühlt. In ein paar Wochen wird wieder gefastet. Mal schauen wie ich mich danach fühle.

15.05.2014

Iron Woman

Blutbild ist da. Mein Eisenwert ist im unteren Bereich. Noch nicht dramatisch aber ich muß drauf achten. Ich soll jetzt vier Wochen viel Eisen zu mir nehmen und dann in 3-4 Monaten nochmal Blut abnehmen lassen. Als ich heute recherchierte welche Symptome Eisenmagel hervorbringt wurde ich endlich fündig. Jetzt weiß ich warum ich müde bin, mir schwindelig ist und ich Kopfschmerzen habe. Zeit also zu handeln um mein altes Powerlevel wieder zu erreichen.

14.05.2014

Catch me if you can

Ich habe jetzt den halben Tag im Bett verbracht und begonnen dieses Buch zu schreiben. Es ist befreiend und gleichzeitig verdammt schmerzhaft zu schreiben. Einerseits fasziniert es mich wie schnell meine blau lackierten Fingernägel über die Tastatur fliegen und andererseits ist plötzlich jede verdammte Emotion aus den letzten Jahren präsent. Dinge, die ich eigentlich schon fast wieder vergessen hatte, tauchen schlagartig wieder auf. Sätze, die gesagt wurden. In wahnsinnig intimen Momenten. Ich bin gerade stolz auf mich weil ich diese Idee endlich verfolge. Und zwar ohne an mir zu zweifeln.

World in Motion

Heute morgen den Arztbesuch hinter mich gebracht. Aufgestanden, schlapp gefühlt, Schwindel im Kopf, das Gefühl von wieder hinlegen wollen. Und was macht meine Ärztin heute morgen? Statt mir eine kleine Butterfly-Nadel in den Arm zu setzen haut die mir eine Monsterspritze in den Arm um damit das Blut abzunehmen. Ich bin kein wirklich empfindlicher Mensch aber das war der Punkt wo ich zum ersten Mal eine Ohnmacht befürchtete. Dann zurück nach Hause und erstmal ins Bett. Immer noch Schwindel. Immer noch schlapp. Erstmal wieder schlafen.
Jetzt gerade sitze ich in meinem Bett, mitten zwischen Aufzeichnungen über den North Country Boy, meinem alten Tagebuch, zwei meiner Lieblingsalben und meinem Laptop auf dem Schoß. Ich habe endlich die Entscheidung getroffen dass ich mein erstes Buch schreiben werde. Ich hab so lange davon geträumt und es wird Zeit es endlich zu tun.
Außerdem habe ich gestern mal ein bißchen über Manchester recherchiert. Mich zieht es in die Ferne. Ich wollte schon in meiner Teenagerzeit dorthin und irgendwie wird der Wunsch immer größer. Ich mag den rauhen Charme der Stadt. Sie ist einfach wie ich.

13.05.2014

Heal the pain

Mein Körper streikt. Migräne und Schwindelanfälle und das momentan alle paar Tage. Außerdem Antriebslosigkeit, Schlappheit und Müdigkeit bis zum Umfallen. Heute morgen war ich bei meiner Ärztin. Morgen wird mir Blut abgenommen. Vermutlich zu niedrige Eisenwerte. Aber auch mein rasanter Gewichtsverlust (über 12 Kilo in noch nicht mal 8 Wochen) könnte dafür verantwortlich sein. Ich möchte mich momentan in eine Höhle verkriechen, warm gehalten werden und nur schlafen. Beschützt werden und nicht nachdenken müssen. Überhaupt nicht an irgendwas denken müssen.
Ist es wirklich mein Körper der mich gerade in die Knie bzw. ins Bett zwingt oder ist es vielleicht doch eher mein Geist? Mein Herz fühlt sich gebrochen an und es ist so bescheuert wenn ich das schreibe. Dieses Herz kann doch eigentlich gar nicht brechen weil doch nicht wirklich etwas passiert ist. Hätte ich vielleicht doch gerne nochmal mit ihm gesprochen? Mir geht einer seiner Sätze immer wieder durch den Kopf nämlich 'Wir müssen irgendwann mal rausfinden was das zwischen uns ist'. Und ich würde ihn so gerne fragen ob wir das wirklich müssen. Ist da wirklich irgendwas zwischen uns? Warum meldest du dich nie wenn es dir gut geht? Warum stehst du immer nur in desolaten Zuständen vor meiner Tür und warum rufst du nur dann an? Warum sagst du mir nur dann dass ich dir etwas bedeute wenn du völlig neben dir stehst? Wer bin ich für dich?
Ich könnte jetzt aus fast all diesen Fragen Antworten seinerseits zitieren aber das hilft mir nicht weiter. Ich habe schon einmal geschrieben dass ich keine Worte mehr will. Ich hätte gerne Taten gesehen und genau deswegen mußte ich reagieren weil ich weiß dass die Taten nie passieren werden. Weil es wahrscheinlich keinen Grund für Taten gibt. Weil da nicht wirklich Gefühle im Spiel sind. Weil da immer nur Worte bleiben. Die ich zwar gerne schreibe und höre aber manchmal will ich einfach nur fühlen.
Vielleicht kommen diese (meine) Worte ja an (ich hab ja immer noch die leise Hoffnung dass er das hier liest): Kein Mensch auf dieser Welt wird jemals verstehen was du mir wirklich bedeutest und das muß auch niemand. Wichtig ist dass du folgendes weißt: Ich werde immer da sein. Selbst wenn wir nicht in Kontakt sind. Ich werde immer meine starke, schützende Hand über dich halten. Ich werde dich in meinen Gedanken immmer bei mir tragen. Ich glaube daran dass du irgendwann lernen wirst dass du mehr bist als du immer meinst. Dass du nicht irgendwelche Substanzen brauchst um das zu sehen. Dass du irgendwann wieder kreativ sein wirst. Dass du einfach nur glücklich bist.
Andere Worte sind heute bei mir angekommen. Die waren so wichtig und gingen um meine Angst die ich davor habe dass er sich wieder meldet:
'Loslassen heißt auch, darauf nicht mehr zu warten oder sich das auszumalen und vor allem keine Angst zu haben'

11.05.2014

I might see me falling

Dieses Wochenende ist irgendwie verflucht weil plötzlich er wieder in meinen Gedanken ist und ich gerade anfange meine eigenen Entscheidungen in Frage zu stellen. Jetzt mal ehrlich, ich weiß dass ich bezüglich des North Country Boy das Richtige getan habe. Nur plötzlich fühle ich meine eigene Entscheidung nicht mehr. Stattdessen fühle ich zum ersten Mal seit Wochen wieder ihn. Und muß gerade fürchterlich weinen und weiß noch nicht mal warum. Ich bin heute morgen nochmal kurz weggedämmert und plötzlich war er da. In meinem Traum. Kurz aber intensiv. Und schon stürze ich in die Tiefe. Wie sehr ich mir manchmal wünsche dass meine emotionalen Fähigkeiten nicht so stark wären.
Ich weiß dass meine Entscheidung für alle das Beste war. Für mich, aber vor allen Dingen auch für ihn. Weil ich mich aus etwas rausnehme wo ich nicht hingehöre. Weil ich einfach überhaupt nicht zu ihm gehöre. Und im selben Moment weiß ich dass ich mir gut zureden muß damit ich nicht doch vor meiner eigenen Entscheidung kapituliere und einen Rückzieher mache. Kann mir bitte jemand mal erklären warum ich immer so emotional werde wenn es um ihn geht? Warum ich mich nicht beherrschen kann? Und warum ich immer noch an den Kuss denken muß? Warum ich nicht aufhören kann mehr zu wollen? Warum ich jetzt schon weiß dass ich bestimmt wieder schwach werde wenn er mich anruft?
Ich weiß gar nicht ob ich ihm jemals gesagt habe was er mir bedeutet? Tatsache ist, er hat eine richtige Frau aus mir gemacht. Ohne meine Grenze zu übertreten oder mich zu überfordern. Ohne zu fordern. Ohne dabei nur an sich zu denken. Wenn ich in den Spiegel schaue und die Frau sehe die ich heute bin dann sehe ich immer einen Teil von ihm in meinem Spiegelbild. Jede Stelle meines Körper trägt seine Berührungen, eingebrannt wie ein Tattoo. Er hat mir damals den Weg gezeigt um meine eigene Weiblichkeit zu entdecken. Die Reise zu unternehmen um zu sehen wer ich wirklich bin. Dass ich schön bin, begehrenswert und besonders. Er hat mich stark gemacht. Und unantastbar. Und gleichzeitig macht er mich so schwach und so abhängig dass ich mich manchmal selber nicht wiedererkenne.
Als ich jetzt den Kontakt abgebrochen habe tat ich es aus Angst weiter und wieder in die Abhängigkeit zu rutschen in der ich schon einmal war. Ich weiß einfach dass ich ihn nicht in kleinen Stücken in mein Leben lassen kann. Sobald er nur in meiner Nähe ist werde ich gierig und unkontrolliert. Ich kenne dann kein Ende und kann nicht aufhören. Weil ich ihn so begehre wie ich noch keinen Mann begehrt hab. Weil ich weiß dass ich wahrscheinlich nie aufhören werde ihn zu begehren.
Worüber ich diesmal allerdings wirklich froh bin ist dass nicht mehr als der Kuss passiert ist. Ich weiß nicht was passiert wäre wenn er und ich weitergegangen wären. Wenn er erstmal wieder unter meiner Haut gewesen wäre und seine Berührungen sich wieder in meinen Körper gebrannt hätten.

09.05.2014

Human after all

Der Sturm ist vorbei. Kaum habe ich diese wichtige Entscheidung getroffen wird mein Leben wieder leichter und unbeschwerter. Ich fühle mich zum ersten Mal wieder wie ein Mensch und nicht wie eine Maschine mit Funktionsstörungen. Und ich wünsche mir jeden Tag dass das Schicksal mich nicht herausfordert und noch eine Reaktion seinerseits kommt. Neben meiner Menschlichkeit ist auch ein gewisser kreativer Fluß wieder da. Ich habe endlich die Idee für mein Buch und nun wird geschrieben.

07.05.2014

Foundations

Gestern morgen saß ich bei meiner Ärztin die mir sagte dass dies unsere vorletzte Sitzung sei. Eine noch und dann noch ein Nachgespräch in ein paar Wochen. Ich wusste ja dass dieser Tag kommen wird und jetzt bin ich gespannt wie es ohne regelmäßige Therapietermine weitergeht. Ich habe keine Angst davor. Meine Ärztin hat innerhalb dieses Jahres ein Fundament mit mir erarbeitet. Auf dieses Fundament kann ich mich stützen und weiter darauf aufbauen. Ich bin stolz auf das was wir erreicht haben. Und genau deswegen habe ich heute die Verbindung zum North Country Boy getrennt. Weil ich endgültig weiß dass die Vergangenheit einfach da bleiben soll wo sie ist. Ich weiß dass ich mehr verdiene. Und ich weiß endlich wer ich bin.

06.05.2014

North Country Boy Part 25 - This is the end!?

Ich brauche kein Ultimatum mehr. Ich habe es gerade eben beendet. Feige per SMS aber wenn ich in seine 'brown eyes' sehe, krieg ich es eh nicht raus. Ich bin keine Affärenfrau und keine die auf Anrufe wartet. Ich bin ich und ich denke ich habe ein Anrecht darauf glücklich zu sein und mein Glück zu finden. Ich will keine Fesseln mehr. Ich will Freiheit. Ich will leben. Und nicht immer nur jemanden aufbauen dem es schlecht geht. Der nicht fragt wie es mir in den letzten Wochen ging. Wie durcheinander ich war. Der einfach gar nicht fragt. Ich werde die Schönheit und Aufregung die diese gesamte Episode in sich hatte immer in meinem Herzen tragen und viele Songs werden mich an daran erinnern. Aber es ist Zeit weiterzugehen und meine Haare im Wind wehen zu lassen. I'm free to do what I want!

The Test

Wie doof kann man sich eigentlich selber finden? Ziemlich doof kann ich darauf nur antworten. Ich habe die Hoffnung fast aufgegeben dass diese Phase endlich mal aufhört. Ich fühle mich als hätte ich statt 10 Schritte vorwärts 20 zurück gemacht. Als seien alle meine Kämpfe plötzlich verloren. Dabei ist es eigentlich ganz anders. Ich glaube ich bereite mich gerade erst auf den richtigen Kampf vor. Oder wie es meine Schwester heute so schön sagte: Manchmal macht man keinen Schritt zurück sondern hält einfach mal inne.
Weise Worte die mich durch den Abend begleitet haben. Stelle ich mir jetzt selbst ein Ultimatum um das Kapitel zu beenden? Damit ich die Kontrolle habe. Oder lasse ich einfach alles passieren? Ich kann einfach nicht mehr passiv sein. Ich war so oft in meinem Leben passiv dass ich es einfach nicht mehr ertragen kann.

04.05.2014

Here comes a soul saver

Migräne quält mich als ich nach Hause komme. Und schlechte Laune habe ich auch. Ein Freund hat mir einen Link geschickt. Zuhause erwartet mich erstmal noch Wäsche und eine Suppe bevor ich mich dann vor den Computer setze. Und ziemlich viel weine. Weil ich mich an den Abend erinnere als ich auf dem Konzert war dass ich mir gerade ansehe. Und weil ich mich gerade fürchterlich einsam fühle. Weil es Sonntag abend ist und ich wieder auf mein Telefon starre. Weil mir wegen der Migräne übel ist. Weil ich Angst habe dass meine Halsschmerzen wieder was mit meinem Magen zu tun haben. Weil ich wieder rauchen will. Weil ich Angst habe dass ich wieder zunehme. Weil ich mein Leben gerade nicht ertrage. Weil ich mich gerade schwach fühle.
Während ich das Konzert anschaue ändert sich meine Laune langsam und von Minute zu Minute fühle ich mich besser. Musik kann eben alles gleichzeitig. Dich zum Weinen bringen und mal eben deine Seele retten. Dein Leben schlagartig besser machen. Wenn du schon das Gefühl hast dass deine Welt gerade den Bach runtergeht dann rettet dich wenigstens einer deiner Lieblingssänger. All' meine Liebe geht heute an den Freund der mir das geschickt hat. Nicht nur weil er eh ein großartiger Mensch ist sondern weil er mich heute Abend unbewusst gerettet hat. Danke <3

02.05.2014

Freedom

Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir. Anstrengend weil ich mich einerseits entschieden habe den Druck von mir zu nehmen und glücklich zu sein und andererseits meiner Mutter die Stirn bieten musste. Aber der Reihe nach. Ich will mich nicht weiter selbst hassen für mein Verhalten. Weil ich einfach viel stärker bin als ich es auch nur ahne. Und weil ich meine ganze Energie in meine Verwandlung stecken will. Nicht nur mein Körper soll sich verändern. Momentan denke ich über eine neue Haarfarbe nach und auch eventuell über einen anderen Schnitt.
Dann ein Telefonat mit meiner Mutter. Fängt harmlos an und nervt mich irgendwann gewaltig. Weil olle Kamellen aufgewärmt werden. Und zum ersten Mal wage ich es meiner Mutter die Stirn zu bieten und frage sie warum es ihr immer noch etwas ausmacht obwohl sie doch immer betont dass es ihr egal sei. Ich unterbreche ihre Opferinszenierung und es fühlt sich gut an. Ich bemerke wieder wie viele Schritte ich nach vorne gemacht habe und dass ich nicht mehr zurück kann. Zurück dahin wo ich einst war. Ich will es auch gar nicht. Ich bin nicht mehr abhängig von meiner Mutter. Ich bin endlich frei. Von Erwartungen. Und befreit von ihr.