12.01.2022

12/01/2022

Dieses Jahr startet definitiv besser als das letzte. Ich bin voll in der Arbeit, nehme gerade größere Hürden und lasse mich kaum ablenken. Dabei achte ich auf mich. Schlafe genug und entspanne. Versuche Bullshit von mir fern zu halten und mehr die guten Dinge an mich zu lassen. Dadurch reduzieren sich gerade meine Essanfälle. Was sich gut anfühlt. Aber auch ein fragiler Zustand ist. Ich versuche gut zu mir zu sein. Mir selber zu sagen, dass ich gut genug bin. Dass ich nicht anderen Idealen hinterher hecheln muß.
Die Bezugspersonen werden immer weniger. Aber auch das stört irgendwie nicht. Die Diskrepanz zwischen dem was Leute sagen und am Ende tun, ist zu groß. Und ich bin zu müde, um zu erwähnen dass ein Geburtstag zum ich weiß nicht wievielten Mal vergessen wurde. Ich lasse Personen einfach gehen. Akzeptiere Dinge, wie sie sind. Konzentriere mich darauf die Sachen meiner Schwester zu regeln. Und habe die kleine Hoffnung, dass wir irgendwann in diesem Jahr eine Trauerfeier vor Ort hinbekommen. Alles fühlt sich unwirklich an. Vor einem Jahr wusste ich, dass sie in absehbarer Zeit sterben würde. Dass es so schnell geht, hat keiner geahnt. Und es gibt immer noch Momente, in denen ich das alles nicht glauben kann. Aber ich muß es akzeptieren und annehmen. Als Tatsache, die ich nie mehr ändern kann. Und die schmerzhaft war, ist und bleibt. Trotzdem geht der Blick nach vorne. Wie sie es gewollt hätte. 

02.01.2022

2021

Ein Jahr ist zu Ende gegangen, von dem ich mir gewünscht hätte, es nie zu erleben. Es war geprägt von Angst und dann (viel schneller als erwartet) von Trauer. Wie blickt man auf dieses Jahr zurück? Versucht man die Lichtblicke rauszupicken, von denen es auf jeden Fall welche gab: Impfung, zurück ins Kino, zurück ins Gym und die vielen Momente mit dem Mann? Oder guckt man auf die schlimmen Sachen wie Eßstörung, Tod der Schwester, ständiges Gefühl von Wertlosigkeit und keine Kraft zu haben, um überhaupt mal Menschen zu sehen?
Ich weiß es nicht. Ich bin froh, dass dieses Scheißjahr vorbei ist. Ich will nie wieder virtuell einer Trauerfeier beiwohnen. Ich lebe immer noch in der Ungewissheit, wann wir die Asche unserer Schwester mal ausstreuen können. Und ich habe kein Verständnis mehr für die Dummheit in dieser Gesellschaft.
Ich fokussiere mich lieber auf die kleine tierische Familie, die im Garten des Mannes eine Heimat hat. Igel, Eichhörnchen, Vögel, Tauben und ab und an mal eine Katze, die entspannt auf der Mauer liegt.
Ich hoffe, dass ich den Nachlass meiner Schwester in diesem Jahr endlich regeln kann. Damit auch der Kontakt zu meiner Mutter endlich gekappt werden kann. Ich will nie wieder auch nur irgendwas mit ihr zu tun haben. Meine Therapie macht mir gerade erst bewusst, was diese Frau alles angerichtet hat. Um all das zu bewältigen, habe ich den besten Partner an meiner Seite. Wann immer ich denke, dass ich nicht genug bin, sagt er mir dass ich es bin. Wann immer ich mich selbst nicht liebe, tut er es. Er ist da, wenn ich ihn brauche. Und auch, wenn nicht. Der beste Grund um weiter zu machen und nicht aufzugeben. 
Ich weiß nicht, wann ich mich psychisch wieder richtig gut fühlen werde. Oder wann die Essanfälle aufhören. Aber ich glaube wieder mehr daran, dass es irgendwann besser werden wird. Meine Schwester hätte nicht gewollt, dass ich aufgebe. 

2021 - Filme, Serien, Bücher, Musik

Filme

Fett und unterstrichen im Kino / mit * zum ersten Mal

  • Ammonite*
  • Ashes of Time Redux*
  • A Taxi Driver*
  • Big Trouble in Little China*
  • Brotherhood of Blades I & II*
  • Deliver Us from Evil*
  • Der Rausch*
  • Der schmale Grat*
  • Detective Pikachu*
  • Donnie Darko
  • Don't look up*
  • Dragon*
  • Drive my Car*
  • Dune*
  • God's Own Country*
  • Happy Together*
  • Helden der Wahrscheinlichkeit*
  • House of flying daggers*
  • House of Gucci*
  • I feel good*
  • In the Mood for Love*
  • Judas & The Black Messiah*
  • Kikujiros Sommer*
  • Last Night in Soho*
  • Ma Rainey's Black Bottom*
  • Minari*
  • Monk comes down the mountain*
  • Night in Paradise*
  • Nobody*
  • Nomadland*
  • Oldboy*
  • OSS 117 - Liebesgrüße aus Afrika*
  • Pineapple Express*
  • Polytechnique*
  • Promising Young Woman*
  • The Bad Batch*
  • The Cured*
  • The French Dispatch*
  • The Green Knight*
  • The Hand of God*
  • The Power of the Dog*
  • The Sparks Brothers*
  • The Trial of the Chicago 7*
  • The Villainess*
  • This is Spinal Tap
  • Tiger & Dragon
  • Tina*
  • Train to Busan*
  • White Boy Rick*
Film des Jahres 'Drive my car', dicht gefolgt von 'Der Rausch', 'The Green Knight', 'Promising Young Woman' und 'The Hand of God'. 'Dune' hat leider ziemlich enttäuscht, was aber besonders daran lag, dass elementare Szenen keinen Platz im Film hatten. Dafür habe ich dann anderweitig endlich 'Polytechnique' gesehen. Der Film ist beeindruckend und erdrückend. Zusammen mit 'Incendies' wohl mein Lieblingsfilm von Villeneuve. Honourable Mentions für Wong Kar-Wai. Sowohl 'In the mood for Love' als auch 'Happy together' sind wunderschöne Filme. Irgendwann im Jahr dachte ich, dass ich Timothée Chalamet wohl am meisten in Filmen sehen werden. Es wurde dann zu meiner Überraschung Chang Chen. Der beste Dr. Yueh, den ich mir hätte vorstellen können. Aber auch da wurde leider zu viel rausgeschnitten. Des weiteren habe ich verdammt viel von Edgar Wright gesehen und besonders bei der 'The Sparks Brothers' Doku auch eine Menge Spaß gehabt. Beeindruckt haben mich 'Oldboy', 'God's Own Country', 'Der schmale Grat' und 'The Power of the Dog'. Beste Synchro geht wie immer an Oliver Kalkofe als OSS 117. 


Serien
  • Aggretsuko Season 4
  • BoJack Horseman
  • Halston
  • Hellbound
  • Pretend It's a city
  • Spaced
  • Squid Game
  • The Silent Sea
  • The Witcher Season 2
  • We are who we are
Hier liefern sich gleich mehrere Serien ein Kopf an Kopf Rennen. Ganz vorne 'We are who we are', 'BoJack Horseman' und 'Squid Game'. Und dann folgen mit 'The Silent Sea' und 'Hellbound' zwei weitere großartige koreanische Serien. 'Pretend It's a city' hat mich sehr oft laut lachen lassen und bei 'Spaced' (hello again Edgar Wright) lag ich stellenweise auf dem Boden 


Bücher
  • Jews don't count - David Baddiel
  • On Connection - Kae Tempest
  • Record, Play, Pause & Fast Forward von Stephen Morris
  • Dune (zweite Lesung diesmal auf Englisch) - Frank Herbert
Wenig gelesen in diesem Jahr, aber 'Jews don't count' hat lange nachgewirkt. Die beiden Bücher von Stephen Morris sind wahnsinnig unterhaltsam und geben einen anderen Blick auf Joy Division und New Order


Musik
  • Paul Weller - Fat Pop Vol. 1
  • The Specials - Protest Songs 1924 - 2012
  • Judas Pries - British Steel
  • Iron Maiden - The Number of the Beast
  • Iron Maiden - Piece of Mind
  • Black Sabbath - Paranoid
Im Jahr 1 der Pandemie habe ich mich ja ganz besonders Joy Division und The Smiths angenähert. In Jahr 2 dann Sabbath, Maiden und Priest. Neue Alben von Paul Weller und The Specials haben mich sehr erfreut