30.01.2015

Hey Country Boy

Bereits seit Dienstag werde ich in schöner Regelmäßigkeit mit unterdrückter Nummer angerufen. Ich habe erst gedacht dass es mein Vermieter ist, aber dieser wartet eigentlich bis meine Mailbox antwortet und spricht mir dann auf diese. Dienstag abend, gestern abend und heute morgen gab es Anrufe. Ich frage mich ob es der North Country Boy ist. Ich habe ja hier geschrieben dass ich seine Nummer blockiert habe. Ich habe aber dieses Nummern blockieren wieder gelöscht weil sich ein Idiot aus meiner Vergangenheit zum Glück nicht mehr gemeldet hat. Also könnte er mich folglich auch mit angezeigter Nummer anrufen. Ob ich dann dran gehe entscheide ich spontan. Meine Vermutung ist ja dass er das hier liest. Warten wir ab!

25.01.2015

Sometimes I feel like I can't move on

Es geht weiter mit den komischen Träumen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag träume ich urplötzlich vom North Country Boy. Das wir zusammen auf ein Konzert gehen. Der Abend endet damit das wir im Bett landen (haha das ist jetzt nicht so abwegig). Allerdings fühlen sich seine Berührungen anders an. Und als ich ihn anblicke verwandelt er sich vor meinen Augen in den Mann der gerade in meinem Leben ist. Was will mir mein Unterbewusstsein sagen? Dass die vergangenen Dämonen endgültig abgelegt sind. Bevor ich wach werde sehe ich als letztes in die Augen des Mannes der gerade in meinem Leben ist. Und ich werde entspannt wach. Ohne Angst. Ohne durcheinander zu sein.
Etwas mitgenommen betrete ich am Donnerstag morgen die Praxis meines Hautarztes um mich dem Hautkrebsscreening zu unterziehen. Ich erinnere mich noch dass beim letzten Screening schon ein Leberfleck ganz besonders kritisch beäugt wurde aber mache mir keine weiteren Gedanken. Bis der Arzt genau diesen Fleck anspricht und mir eröffnet dass er ihn in ein paar Minuten wegnehmen wird, da ihm der Fleck Sorgen bereitet. Es sind bis März keine OP-Termine mehr frei und er will nichts riskieren. Ich versuche ruhig zu bleiben aber Panik durchflutet meinen Körper. Mein Herz rast und leichter Schwindel überkommt mich da ich auch noch nichts gegessen habe. Ich werde in den OP-Vorraum geführt und versuche mit kontrollierter Atmung die Panik in den Griff zu kriegen. Laut Aussage des Arztes soll der kleine Eingriff nicht wehtun. Einige Minuten späte holt man mich in den OP. Ich lege mich bäuchlings auf die Liege und bekomme etwas aufgesprüht (ich vermute ein Betäubungs- bzw. Eisspray). Und ehe das überhaupt eine Wirkung zeigt, spüre ich einen Schmerz in meinem Rücken. Das Skalpell, mit dem mein Leberfleck rausgeschnitten wird. Der Arzt rät mir bis 10 zu zählen aber alles was ich eigentlich will, ist weinen. Weil es wehtut. Als die kleine Wunde genäht wird, merke ich zwar das da mit Faden hantiert wird aber ich habe in diesem Moment keine Schmerzen. Ich werde verpflastert und soll in einer Woche wiederkommen. Unten vor der Tür werden meine Knie weich und mir wird übel. 'Jetzt nur nicht umkippen' denke ich. Langsam laufe ich ein paar Schritte und muß gegen das Bedürfnis ankämpfen einfach ineinander zu klappen.
Ich fahre nach Hause und lege mich erstmal ins Bett. Schlafe ein paar Stunden und muß beim Aufwachen fürchterlich weinen. Weil ich realisiere dass mich plötzlich eine Krankheit bedrohen könnte. Dass ich jetzt eine Woche warten muß bis ich weiß was los ist. Am späten Abend werde ich dann doch wieder zur ewigen Rebellin. Ich fetze dieses beschissene Pflaster ab und klebe ein ganz normales drauf. Egal was die Praxis mir gesagt hat. Die Wunde hat nicht weiter geblutet und sie ist übrigens so klein dass ich sie erstmal suchen muß. Hinzu kommt, sie sitzt genau an einer meiner Tätowierungen. Schauen wir mal wie gut der Arzt geschnibbelt hat. Meine Bewegungsfreiheit ist also mal wieder eingeschränkt und Sport kann ich auch nicht machen. Was mich besonders nervt, da mein Ischias inzwischen wieder völlig okay ist und ich mich auf Pilates gefreut habe. Was mich gerade aufrecht hält, sind die vielen lieben Menschen die mir auf allen möglichen Wegen Mut zusprechen und versuchen mir meine Angst zu nehmen. Ich kann gerade nur abwarten. Und wenn ich eins nicht mag, dann ist es warten.



Inspiriert von 'C'mon People (We're making it now)' von Richard Ashcroft. Ein euphorisches Lied dass ich lange nicht gehört habe. Aber wenn mich gerade die Angst lähmt dann sind es genau solche Lieder die ich brauche.

20.01.2015

Von Katzenohren, Fleischbeschau und Torhütern

Ein professioneller Traumdeuter hätte bestimmt gerade Spaß mit mir. Da träume ich letzte Woche dass ich Beth Ditto von Gossip zufällig treffe und mit ihr ein Gespräch über Körpergefühl und Schönheit führe. Dass sie mir einen Hut schenkt. Mit Katzenohren. Und mir sagt dass ich einen Scheiß auf andere Menschen geben soll. 'Mach dein eigenes Ding und sei glücklich damit'.
In der folgenden Nacht habe ich dann geträumt dass ich David De Gea (den Torhüter von Manchester United) getroffen hätte. Ich kann mich nur an nichts mehr erinnern. Fragt mich nicht was in meinem Kopf gerade passiert. Ich finde es kurios und ein wenig befremdlich.
Ebenso befremdlich finde ich dass was aktuell in dieser Single-Börse passiert. Durch Zufall habe ich entdeckt dass Männer mein Profilfoto bewerten. Und plötzlich wundere ich mich dass man mich attraktiv findet. Nein, ich finde es seltsam. Seltsam ein Objekt auf dem Fleischmarkt zu sein. Seltsam weil man mich so häufig hässlich genannt und so oft auf meinen Körper reduziert hat. Ich lache auch wenn ich so Nachrichten bekomme wie: 'Warum ist eine so schöne Frau wie du eigentlich noch Single'? Mein Finger ist dann schneller auf dem Löschen Button als ich gucken kann. Außerdem ist da momentan ja eh der Mann bei dem ich erstmal rausfinden möchte wo das hingeht.
Und bei diesem Mann hinterfrage ich mich nicht. Ich bin einfach so wie ich bin. Bei mir. Und fühle mich wohl. In dem Körper der mir gehört. Ich habe mir so lange von den Medien und anderen Menschen einreden lassen wie dünn, durchtrainiert und makellos mein Körper sein soll. Um dann festzustellen dass es in den intimsten Momenten deines Lebens einfach völlig egal ist. Egal ob ich zu viel auf den Rippen habe. Ich habe gelernt mich fallen zu lassen. Genießen heißt die Devise und nicht darüber sorgen ob ich jetzt sonst wo zu viel habe. Ich finde mich momentan am allerschönsten wenn ich morgens mit zerzausten Haaren neben ihm im Bett liege und mich auf seine unglaublich warme Brust kuscheln kann.

05.01.2015

How does it feel

Ich hatte ja bereits von der Single-Börse geschrieben. Letzte Woche Dienstag habe ich mich mit dem Mann getroffen der mich direkt am Anfang angeschrieben hat. Geplant war nur ein Kaffee. Aber meine große Klappe und meine noch größere Spontanität haben dazu geführt dass er bis Mittwoch Abend bei mir war. Ich weiß nicht wo das hinführt. Ich weiß nur dass es sich gerade unglaublich anfühlt und man mir schon ein bißchen das Grinsen aus dem Gesicht hauen muß. Zum ersten Mal seit langem fühle ich mich nicht klein neben jemandem. Ich mache mir keine Gedanken um mein Aussehen sondern genieße einfach nur. Die Nähe zu jemandem. Und bemerke wie wohl ich mich inzwischen in meiner Haut fühle.



Inspiriert von 'Untitled (How does it feel)' von D'Angelo. Ein Mann der an seine Geliebte appelliert. Schaut euch unbedingt das Video zu diesem Song an. Es ist meine Definition von Erotik. Gerade weil man eben nicht alles sieht.

Don't look back in anger

Das neue Jahr ist bereits 5 Tage alt und ich schaffe es jetzt erst einen Blick zurück auf 2014 zu werfen. Ich war abgelenkt, aber dazu anderweitig mehr (hier bitte Honigkuchenpferdgrinsen einfügen).
2014 war ein anstrengendes Jahr. Ich habe meine Therapie beendet. Und konnte den Schwung, den ich bekam, lange mitnehmen. Erst zum Ende des Jahres ging mir ein bißchen die Puste aus. Was nehme ich für meine Zukunft mit? Dass ich jetzt genauer weiß wer ich bin. Und das ich nicht so verkehrt bin wie ich immer dachte.
Die größte Veränderung hat mein Körper gemacht. Im März habe ich das erste Mal Heilfasten gemacht und meine Ernährung auf vegetarisch umgestellt. Um die 15 Kilo habe ich inzwischen abgenommen. Zu kämpfen hatte ich allerdings mit Eisenmangel, Übelkeit und Haarausfall. Das ist aber glücklicherweise vorbei. Ich sehe immer noch unglaublich frisch aus und freue mich schon darauf 2015 wieder zu fasten. Und ich habe immer noch nicht wieder angefangen zu rauchen.
Hinter mir gelassen habe ich auch endgültig den North Country Boy. Ebenso Männer die mich nicht zu schätzen wissen. Ich habe keine Zeit und Lust mehr auf so was.
Der Kreis der Menschen mit denen ich mich umgebe wird (übrigens entgegen anderer Meinungen) immer kleiner. Vielleicht habe ich einfach keine Lust mehr mich für blöd halten zu lassen. Wie habe ich gelernt: Menschen kommen und Menschen gehen. Mir bricht es zwar jedes Mal das Herz Menschen gehen zu lassen aber wenn ich Verständnis für alle Befindlichkeiten habe, kann ich das umgekehrt eben nicht erwarten. Mich lässt das ganze mit dem Gefühl zurück dass ich auf Dauer eh aussortiert worden wäre. Irgendwann passt man einfach nicht mehr in das Leben eines anderen Menschen. Und andere Menschen ändern sich eben auch nicht. Da kann man sich nur selber ändern.
Dafür bringt das Schicksal manchmal andere wunderbare Menschen in dein Leben. Zwei davon wurden mir dieses Jahr gegeben und obwohl ich beide (noch) nicht persönlich kenne, sind sie mir unheimlich vertraut.
Es gab Fortschritte, Rückschritte, Tränen, lachen, Schmerz, Abschiede und Neuanfänge. Aber es hat keinen Sinn zurückzuschauen. Es wird Zeit nach vorne zu schauen. 2015 ist da. Bis jetzt zeigt es sich von seiner guten Seite. Ich hatte heute eine wunderbare Massage und morgen bekomme ich Besuch von dem Mann mit dem ich momentan gerne meine Zeit verbringe.



Inspiriert von Oasis 'Don't look back in anger' von Oasis. Im Zorn zurückblicken hilft niemandem. Passiert aber immer wieder. Das Jahr ist vorbei. Alles auf Anfang.