30.12.2020

2020

Filme im Kino:
  • Knives Out (was für ein unglaublich gutes Whodunnit mit einem fantastischen Cast)
  • Queen & Slim (Rotz & Wasser geheult)
  • Jojo Rabbit (Rotz & Wasser am Ende geheult, und auf dem Heimweg noch von einem Typ verfolgt worden, der mich irgendwie attraktiv fand und es mir so zeigen wollte)
  • Weathering with you (Rotz & Wasser unterdrückt, aber geweint)
  • 1917 (ich hatte mehr erwartet und wir hatten vor uns ein Pärchen welches ein großes Mitteilungsbedürfnis hatte. Warum geht man zum reden ins Kino?)
  • Little Women (mir fehlen bis heute ca. 15 Minuten des Films, weil ich dachte, dass meine unfassbar heftige Erkältung mittlerweile einen Kinobesuch zulässt. Ich habe mir dann minutenlang im Foyer die Seele aus dem Leib gehustet)
  • The Gentlemen (die Toddler, der letzte Film, den ich im Kino sah, am nächsten Tag wurde alles geschlossen)
  • The Empire strikes back (zum 40. Jubiläum in OmU, hatte was)

Ich hätte hier noch so gerne geschrieben, wie großartig The French Dispatch und Dune waren, aber wir alle wisse, was die Pandemie angerichtet hat


Filme im Streaming / Heimkino:
  • Bong Joon Ho's fast gesammelte Werke nachgeholt: Mother, Memories of Murder, The Host, Okja und Snowpiercer (alle großartig, aber Mother ist definitiv auf Platz 1)
  • Burning (und mit dem Mann danach noch stundenlang diskutiert)
  • Mr. Long (niemals hungrig gucken, ich freue mich so auf Chang Chen als Dr. Yueh in Dune)
  • Da 5 Bloods (Spike Lee kann es immer noch)
  • The Devil all the time (Tom Holland ist so gut)
  • How to build a girl (große Liebe für Beanie Feldstein)
  • Marriage Story (der Zusammenbruch von Adam Driver ist unglaublich, ansonsten geht mir aber auf den Sack. wie pro Mann der Film ist)
  • Enola Holmes
  • Apostle (Gareth Evans ließ mir das Blut streckenweise in den Adern gefrieren)
  • Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga 
  • Project Power
  • Tyler Rake: Extinction
  • Hostiles (Bale großartig wie immer, aber Rosamund Pike hat sie alle an die Wand gespielt. Timothée Chalamet taucht auch kurz auf, bleibt aber, wie immer, in Erinnerung)
  • SpongeBob Schwammkopf: Eine schwammtastische Rettung (Keanu Reeves, enough said)
  • Control (wie gut dieser Film einfach ist)
  • Boyz in the Wood (britischer Humor at its best)
  • OSS 117 - Der Spion, der sich liebte und OSS 117 - Er selbst ist sich genug (die Gesichtskirmes von Jean Dujardin und die deutsche Synchro von Oliver Kalkofe ist zum wegbrüllen, ich warte sehnsüchtig auf Teil 3)


Serien:
  • Gangs of London (lief in DE nur im PayTV, deswegen die BluRay aus UK bestellt. Gareth Evans hat sich hier selbst übertroffen, besonders in der 5. Folge. Ich freue mich unglaublich auf Staffel 2)
  • The Virtues (durch Zufall in der ARTE Mediathek entdeckt, Stephen Graham in der Hauptrolle und dann noch Shane Meadows als Regisseur. Das muss gut sein. Es hat mich am Boden zerstört und ist wahrscheinlich auf lange Sicht eine der besten Serien überhaupt. Schweres Thema, wie immer brillant von Meadows umgesetzt. Dass Teile der Serie autobiographisch sind, macht es noch schwerer erträglich)
  • Stranger Things Season 1-3 (alle die gesagt haben, dass das meine Serie ist: Ihr hattet Recht)
  • I'm not ok with this (wurde vom Mann endeckt, herrlich kurzweilig und erinnert an John Hughes Filme, leider keine zweite Season)
  • Aggretsuko (ich glaube, ich habe mich noch nie so in eine Serie verliebt. Und ich kann lachen wie Fenneko ha ha ha ha ha)
  • The End of the fucking world Season 1+2 (hat mir sehr gefallen)
  • Swedish Dicks (unbedingt angucken, witzig und mit einem ganz besonderen Gaststar, der den Funk hat)
  • The Boys Season 2 (ich liebe sie einfach)
  • Picard (hat mir gefallen, aber da geht bestimmt noch mehr)
  • Lunatics (Mr. Dick und die Registrierkasse)
  • After Life Season 1+2 (wie ich bei der ersten Season noch viel gelacht habe und bei der zweiten Rotz und Wasser heulte. Ricky Gervais hat da etwas ganz wunderbares geschaffen. Hier freue ich mich auf die dritte Season, auch wenn es definitiv die letzte ist)

In Momenten:
  • ich habe vor ein paar Tagen das erste Jahr ohne Kontakt zu meiner Mutter vollgemacht (mein Stiefvater ließ es sich aber nicht nehmen mich noch vor ein paar Monaten per Post zu belästigen)
  • im Februar einfach wochenlang eine der schlimmsten Erkältungen überhaupt haben (inklusive Husten direkt aus der Hölle)
  • zur gleichen Zeit psychisch einfach komplett zusammenbrechen, Selbstmordgedanken haben und aufgeben wollen
  • endlich einsehen, dass ich eine Essstörung habe
  • im Mai Erfolg bei der Therapieplatzsuche haben und für Juli einen ersten Termin bekommen
  • alle negativen Gefühle weiterhin mit Essen ersticken, zunehmen, sich deswegen schuldig und schlecht fühlen und in einen Teufelskreis rutschen (aus dem ich momentan nicht raus komme)
  • auf der Arbeit ein weiteres Jahr im Projekt vollmachen (ich lerne weiterhin, was ich wirklich kann und was für ein Jammerlappen der Kollege ist)
  • auf diesem Blog viel zu still sein (Gedanken bleiben lieber in meinem Kopf, weil sie oft zu negativ sind)
  • Krebs ist weiterhin ein bestimmendes Thema, im Januar steht für meine Schwester eine weitere OP an
  • während der Pandemie plötzlich die Liebe zu Joy Division und The Smiths entdecken (ich wehrte beide Bands immer damit ab, dass mir Joy Division zu depressiv klingen und ich bei The Smiths den Gesang von Morrissey nicht ertragen kann. Oh the times have changed, schaffen es beide Bands nämlich aktuell meine Gefühlswelt gut abzubilden)
  • den Luxus der Heimarbeit zu haben
  • nie an der Liebe des Mannes zweifeln (aber denken, dass er was besseres verdient hätte, als mich)
  • das Remaster von Prince 'Sign o' the times' in den Händen halten (die Deluxe Editon hat mir Weihnachten im September beschert)
  • endlich Dune lesen (es stand ewige Jahre in einem alten Bücherregal) und den ersten Trailer sehen ('Ich höre endlich das Buch' sagte der Mann. Wir lieben Denis Villeneuve und können es kaum abwarten)
  • endlich die 'Ocean Rain' von Echo & The Bunnymen besitzen und alte New Order Alben kaufen
  • am Ende des Jahres feststellen, dass es kein gutes war. Es hat mir jegliche Kraft geraubt und viel zu oft dachte ich, dass ich mein Leben auch einfach beenden könnte (weil ich so ein unglaubliches Wrack mit etlichen Issues bin)

In Lyrics:
In my life, why do I smile at people who I'd much rather kick in the eye?
(The Smiths - Heaven knows I'm miserable now)

Everybody knows what's going wrong with the world
but I don't even know what's going on in myself
(The The - Slow Emotion Replay)


Für 2021:
  • körperlich gesund bleiben und seelisch gesund werden (hallo Essstörung)
  • weiterhin Qualitätszeit mit dem Mann verbringen
  • Cafés, Kneipen, Kinos besuchen können (hallo Impfung)
  • endlich wieder Krafttraining machen können
  • Paul Weller live sehen (war für Mai 2020 geplant)
  • mehr bloggen (wenn es die Kraft zulässt)
  • weniger im Internet, sondern mehr im echten Leben sein (ist wichtig für die psychische Gesundheit, die Menschheit ist für mich eh verloren)
  • die Lesebegeisterung aus den letzten Tagen von 2020 mitnehmen ins neue Jahr

04.12.2020

I can't get my shit together

Ich frage mich mit inzwischen 43 Jahren, wann der Punkt kommt, an dem ich es nicht mehr ertragen kann. Oder ob der Punkt schon längst erreicht ist?! Bin ich vielleicht schon Jahrzehnte drüber? Ich sitze seit Monaten in einem dunklen Loch. Wie jeder gerade ein Stück weit (bedingt durch die Pandemie). Aber es ist nicht nur das neue normal (wie es gerne genannt wird). Es ist etwas anderes. Eine bleiernde Erschöpfung, Traurigkeit, das wiederkehrende Gefühl nichts mehr sehen und hören zu wollen, sich an Scheiße aufzureiben und eigentlich auch gar nicht mehr darüber reden zu wollen, wie man sich fühlt. Menschliche Kontakte minimieren, weil alles anstrengend ist. Die Krebserkrankung der Schwester schreitet weiter voran. Und mir fehlt die Kraft einfach mal laut zu schreien. Dass diese verfickt beschissene Welt ungerecht ist und ich keinen Nerv mehr darauf habe. Aber wissen wir das nicht irgendwie alle? 
Ich werde um Beratung gebeten und ständig gefragt, wie meine Therapie läuft? Soll ich sagen gut, obwohl ich mindestens ein Mal die Woche denke, dass ich mich besser mit 15 umgebracht hätte und ich immer noch Essen in mich reinstopfe, weil ich all das negative verdrängen will. Sind Menschen wirklich bereit das zu ertragen? Ich fühle mich schlecht, weil meine Schwester wahrscheinlich irgendwann an Krebs stirbt und ich häufiger denke, dass ich nicht an meinem Leben hänge. Ich sitze bei meiner Therapeutin und sage mir danach, dass ich ein beschissener Jammerlappen bin, der seinen Scheiß einfach nicht geregelt kriegt. Und nix kann außer jammern. Anstatt mal den Arsch hochzukriegen, nicht mehr dysfunktional zu sein, sich endlich mal zu lieben und ein gutes Kind zu sein (und eine gute Lebensgefährtin). Dabei bekomme ich vom Mann absolut nichts negatives zu hören. Er ist derjenige, der einfach da ist. Zuhört, unterstützt, liebt. Nicht be- oder verurteilt. Keine Kommentare über meinen Körper ablässt. Unsere Beziehung ist die einzige Stelle in meinem Leben, die gerade kein Trümmerfeld ist. 
Ich habe das Gefühl, ich ertrinke in einem See. Sehe mir vom Ufer aus selber dabei zu. Und kann nichts tun, um mich zu retten.