28.04.2014

North Country Boy Part 24

Seit 4 Wochen nichts! Gar nichts! Kein Anruf! Ich habe ihm letzte Woche eine SMS getippt! Darauf passierte? Nichts! Ich versuche also nicht an ihn zu denken und doch ist er allgegenwärtig. Wenn er wüsste wie sehr ich ihn einerseits körperlich will und wie sehr ich ihn andererseits wegstossen möchte.
Liebes Schicksal, ich glaube ja an dich und jetzt ist meine Frage ob du mich testen willst? Willst du dass ich mich befreie? Willst du dass ich meine Kontrolle wiedererlange? Oder willst du dass ich die Abgründe in mir weiter erforsche? Gib mir eine Antwort! Oder ein Zeichen!
Es ist tatsächlich so dass ich mich ihm hingeben will. So wie noch nie. Und gleichzeitig will ich dass er von mir fernbleibt. Weil er nichts von dem ist was ich in meinem Leben brauche. Und ich glaube manchmal dass die Zeit um mit dem Feuer zu spielen längst abgelaufen ist. Was bin ich schon für ihn? Ich glaube nicht wirklich viel. Was ist er andererseits für mich? Jemand der sich eigentlich nur meldet wenn es ihm schlecht geht. Und er ist nicht da wenn es mir schlecht geht (was in den letzten Tagen verstärkt vorkam, weil ich, dank der Arbeit, völlig gestresst bin). Ich traue mich ja noch nicht mal ihn anzurufen. Weil ich mir immer wie eine Störung vorkomme. Jemand der das Leben durcheinander bringt. Ich will das nicht mehr. Ich bin so weit dass ich endlich einen Mann ganz nah an mich lassen kann ohne Angst vor ihm zu haben und ohne Angst verletzt zu werden. Ich brauche aber eben jemanden der stark sein kann. Nicht 24 Stunden am Tag, aber stark in den wenigen schwachen Momenten die ich habe. Und ich brauche jemanden der mich liebt. Der da ist wenn ich ihn brauche und nicht nur wenn er mich braucht.
Ich glaube er ist tatsächlich die letzte große Prüfung. Wer hätte am Anfang meiner Therapie gedacht dass ausgerechnet er mein schwierigster Kampf werden wird? Jetzt ist meine Therapie bald beendet und ich stehe vor dem großen Rätsel was mit ihm passieren wird?! Solange zwischen uns Ruhe ist fühle ich mich ja einigermaßen stabil aber sobald da nur ein Anruf kommt ist mein Leben wieder ein bißchen aus den Fugen.

26.04.2014

When I lay in bed

Seit diesem Abend vor knapp 4 Wochen bin ich nicht mehr dieselbe. Ich bin unglaublich gierig. Gierig nach ihm. So gierig wie ich noch nie war. Was immer ich tue er ist in meinen Gedanken. Und diese Gedanken sind auf keinen Fall jugendfrei. Auf was basiert diese Verbindung eigentlich? Tatsache ist ich habe keine Angst. Davor mich fallen zu lassen. Davor dass das zwischen uns zu intensiv werden könnte. Es ist mir egal. Als ich ihm vor Monaten von meiner dunklen Seite berichtet habe war ich zum ersten Mal seit langer Zeit so ehrlich wie lange nicht mehr. Und diese Ehrlichkeit hat mich verändert. Sie hat mich zu mir selbst geführt. Dahin dass ich nicht immer kontrolliert sein muß. Dass ich mich gehen lassen darf. Dass ich vertrauen kann. Dass ich begehrenswert für jemand bin.
Ich wurde in meiner Kindheit und Jugend (bis zu meiner Pubertät) nie als Mädchen wahrgenommen weil ich eh lieber ein Junge gewesen wäre. Ich war in der Schule nie die die attraktiv war. Ich wollte mich aber auch nie darüber identifizieren. Oder vielleicht wollte ich es doch ein kleines bißchen. Nicht immer nur die Streberin sein. Mal als weibliches Wesen wahrgenommen werden. Und dann schüttel ich wieder den Kopf über meine törichten Wünsche. Egal was früher war dank ihm weiß ich nun dass ich alles sein kann. Intelligent, sinnlich, weiblich, männlich, stark, schwach, begehrenswert, rotzfrech und erotisch.

25.04.2014

Because I'm happy

Ich sitze gerade vor einem riesigen Teller Salat. Und ich hatte gerade auf dem Weg nach Hause ein Eis. Und es war orgiastisch. Ich bin gerade unfassbar glücklich während ich diese Zeilen schreibe. Draußen knallt die Sonne vom Himmel, meine Haare bekamen heute eine Lufttrocknung und meine Seele Sonne satt. Ich bemerke dass ich anders laufe. Dass mein Körpergefühl selbstverständlich wird. Ich betrachte mich weniger kritisch in Spiegeln. Ich finde mich einfach mal attraktiv. Das ist ein tolles Gefühl. Und ich lächle viel viel mehr.

22.04.2014

Shoulders, toes and knees

Mein Körper schmilzt vor meinen Augen. 12 Kilo habe ich inzwischen verloren. Gestern habe ich es zum ersten Mal selber gemerkt da mein Oberteil plötzlich ganz schön an mir flatterte. Ein gutes Gefühl. Und ich habe etwas wichtiges erkannt. Ich bleibe dieselbe auch wenn ich abnehme. Ich werde nicht plötzlich zu einem Objekt. Und ich fühle mich nicht schutzlos ohne diese 12 Kilo. Das war meine größte Angst. Dass ich mich plötzlich ausgeliefert fühle weil mein Fett mich nicht mehr schützt. Ich habe plötzlich das Gefühl dass ich keinen Schutz mehr brauche. Weil ich mich wohlfühle und mich nicht verstecken muß. Essen ist plötzlich kein Problem mehr. Ich bekämpfe Probleme nicht mehr mit Essen. Weil ich weiß dass sie sich dadurch nicht lösen lassen. Ich bin so stark wie schon lange nicht mehr. Wenn ich in den Spiegel schaue blickt mich ein schmaleres Gesicht an. Ein schönes Gesicht. Ein frisch aussehendes Gesicht. Ein gesundes Gesicht. Ich mache gerade wieder jeden Tag Sport und genieße es diesen Körper zu spüren. Die Spannung, die Muskeln und die Veränderungen. Mein Magen ist gesund. Meine rechte Augenbraue die mir seit Jahren immer mal wieder ausfällt wächst wieder und ich habe das Gefühl meine Haare wachsen rasant. Ich weiß schon gar nicht mehr wann ich das letzte Mal abgenommen habe. Es fühlt sich gut an und ich bin gespannt wo mein Weg noch hingeht. 



Inspiriert von '36 Degrees' von Placebo. Die Veränderungen an meinem Körper waren unübersehbar. Wenn dein Körper sich verändert, verändert sich auch deine Seele. Ich hatte erkennt was Essen für mich ist. Dass ich mich vollstopfe wenn es mir schlecht ging. Und ich habe diesen Kreislauf durchbrochen.

21.04.2014

I missed my chance

Lieber Kopf was hast du letzte Nacht mit mir angestellt? Ich habe urplötzlich von jemandem geträumt von dem ich jahrelang nicht mehr geträumt habe. Kennengelernt habe ich ihn vor vielen Jahren in meinem Job und er war zurückhaltend aber musikbegeistert. Ich weiß dass wir uns häufiger unterhalten haben und ich ihn mehr als sympathisch fand. Das hat mit übrigens den Unmut meiner damals besten Freundin eingebracht. Ich erinnere mich an die letzte Situation in der ich mit ihm sprach noch ganz genau. Es war bei einem Konzert und er saß im Nebenraum auf dem Sofa. Ich glaube ich habe mich damals einfach mal dazu gesetzt und wir haben uns unterhalten. Leider hatte einer unserer damaligen Kollegen gerade irgendwie das Gefühl er bräuchte jetzt Aufmerksamkeit und hat unser Gespräch mehrfach unterbrochen. Und dann habe ich ihn aus den Augen verloren. Für ewige Jahre. Ihn dann in einem sozialen Netzwerk wiedergefunden und er wusste noch genau wer ich bin. Letzte Nacht habe ich von ihm geträumt.
Ich frage mich nun warum. Ich habe mich damals immer gefragt ob sein Interesse einfach nur freundlich war oder ob da mehr war. Im Nachhinein weiß ich dass ich ihn wirklich interessant fand und auch attraktiv. Weil er nicht der Typ Rampensau war aber der Typ Mann neben dem ich mich sicher fühlte. Der zurückhaltend war und trotzdem wahnsinnig attraktiv.
Ich würde gerne rausfinden was es zwischen uns war. Ich habe ihn vor drei Jahren mal kurz gesehen und mir sind tatsächlich die Knie weich geworden. Bin ich gerade einfach nur töricht oder sollte ich dieser Eingebung nachgehen?

20.04.2014

Hey Papa, I'm just like you

Gestern Abend hat mich um 22 Uhr eine leichte Migräne ins Bett verfrachtet. Dank der Arbeit bin ich momentan etwas auf dem Zahnfleisch. Aber es sind nur noch 6 Wochen. Dann habe ich wieder mehr Zeit und Ruhe. Aber auch weniger Geld. Aber mehr Zeit!!! Früh schlafen zu gehen sorgt aber auch dafür früh wach zu sein. Seit 3 Uhr. Mein Blick auf den Kalender verrät dass mein Vater heute 71 geworden wäre. Und irgendwie stelle ich fest dass ich ihn immer noch vermisse. Als Kind habe ich erst nicht verstanden warum meine Eltern sich getrennt haben. Mein Vater hat mich alle zwei Wochen abgeholt und ich habe jedesmal bitterlich geweint wenn er wieder weg war. Ich wollte einfach nur eine intakte Familie. So wie meine Schulfreunde. Ich erinnere mich dass mein Vater alles wusste. Egal was ich gefragt habe er wusste auf alles eine Antwort. Und ich erinnere mich dass ich mich immer ein bißchen besonders gefühlt habe. Nicht nur weil ich die jüngste war sondern auch weil ich die einzige bin die Papas Haarfarbe geerbt hat. Früher fand ich das übrigens nicht so toll, inzwischen bin ich froh darüber. Vielleicht war deshalb das Verhältnis zwischen meinem Vater und mir so besonders. Es wurde mir überliefert dass sein erster Kommentar bei meiner Geburt war dass ich aussehen würde wie er (während ich das schreibe muß ich gerade wieder weinen, manchmal glaube ich Dinge werden mit dem Alter noch schmerzhafter).
Ich habe erst später verstanden warum meine Eltern getrennt lebten. Ich weiß ich wollte irgendwann nicht mehr zu meinem Vater. Weil ich ihn komisch fand und Angst vor ihm hatte. Ich war damals noch zu klein um zu verstehen dass mein Vater psychisch krank war und dies durch seine jahrelange Alkoholsucht noch verstärkt wurde. Ich hatte Angst er würde mir etwas antun. Ich habe erst viel später durch Erzählungen meiner Mutter und meiner Geschwister verstanden dass er krank ist und konnte dann auch damit umgehen. Trotzdem ist aber etwas zurückgeblieben. Ich habe nie erlebt wenn mein Vater betrunken oder aggressiv war und meine Mutter geschlagen hat. Mein Vater hat mir einmal eine Ohrfeige verpasst weil ich patzig war. Ich habe monatelang den Kontakt abgebrochen und danach war das Verhältnis nie wieder so wie es mal war. Aber es gibt diese eine Tonlage bei Männern die mich so ohnmächtig vor Wut werden lässt und mich gleichzeitig in Todesangst versetzt. Ich habe mich jahrelang gefragt wo das herkommt. Inzwischen weiß ich dass in mir die Vergangenheit weiterlebt. Etwas dass ich zwar nie selbst erlebt habe dass aber irgendwie in mir angelegt ist. Ich habe häufig Angst vor Männern und ich fühle mich bedroht. Ich ziehe mich zurück. Ich achte genau darauf wie ein Mann wird wenn er sich betrinkt. Ich mag keine aggressiven Männer. Ich vertraue Männern so gut wie gar nicht (ausgenommen sind Mitglieder meiner Familie, Freunde und der North Country Boy). Ich weiß dass ein Mann verdammt viel Geduld braucht um meine Mauern zu durchbrechen. Meinen Körper kann er schnell haben aber mein Geist bleibt häufig unter meiner Kontrolle. Ich ziehe nur keine Mauer hoch wenn die Lebensgeschichte eines Mannes meiner gleicht (aktuell habe ich da einen Seelenverwandten über den ich hier viel schreibe).
Ich glaube mein Vater hat viel dazu beigetragen dass ich heute die bin die ich nun mal bin. Früher habe ich das häufig bedauert heute bin ich eigentlich ganz froh um vieles. Ich habe gelernt nicht immer nur das negative zu sehen. Ich bin so unabhängig wie ich es nur sein kann. Ich bin ohne Mann glücklich auch wenn die Gesellschaft mir gerne was anderes erzählen möchte. Ich habe ein Radar dass mich vor heiklen Situationen beschützt und dass bis heute dafür sorgt dass ich nicht in brenzlige Situationen komme. Einen unglaublichen Selbstschutz. Aber ich habe immer noch so viel Angst.
Mich verbindet heute viel mit meinem Vater. Ich kenne sein Gefühl der Wertlosigkeit, seine Melancholie, ich habe seinen Humor, seine Intelligenz, seine Vorliebe für Science-Fiction, seine Haarfarbe, seine Liebe zu T.Rex und ich kann gähnen wie er (jetzt weine ich gerade vor lachen).
Mein Vater ist vor fast 11 Jahren gestorben. Ich weiß dass es für ihn eine Erlösung war da er emotional schon längst tot war. Aber er hat vor seinem Tod das wohl wichtigste gesagt dass mir jemals ein Mensch gesagt hat, nämlich wie sehr er mich liebt. Und bei ihm bin ich mir sicher dass es aus tiefstem Herzen kam und ich so wie ich bin einfach perfekt bin. Mein Vater hat nie Ansprüche an mich gestellt und nie, mit keiner Silbe, erwähnt dass irgendwas an mir nicht richtig sei. Er hat nie gesagt dass er lieber einen Jungen gehabt hätte. Und es ist genau dass wofür ich heute dankbar bin. Zu wissen dass ich, trotz all der Sachen die passiert sind, von ihm geliebt wurde. Nach seinem Tod hat mich diese Erkenntnisse monatelang überrannt da er ungefähr jede Urlaubskarte von mir verwahrt hat sowie Fotos und Bilder die ich gemalt habe (ich habe an anderer Stelle mal darüber geschrieben dass meine Mutter so gut wie nichts von mir verwahrt hat).
Heute blicke ich auf Erinnerungen zurück. Auf die schönen denn die schlechten sind schon längst überstrahlt. Papa, wo immer du bist ich wünschte zwar immer noch dass vieles anders gewesen wäre aber heute weiß ich dass manches auch einfach so gut war wie es eben war und du vieles einfach nicht besser konntest. Ich grüße dich mit einem Papa-Gedächtnis-Gähner. Dein Puppilein.



Inspiriert von 'Papa' von Danko Jones. Der Tag war der Geburtstag meines Vaters. Ich hatte ein schwieriges Verhältnis zu meinem Vater. Das hat mich lange gequält. Inzwischen akzeptiere ich wie mein Vater war. Und habe mit Dingen meinen Frieden geschlossen. 

18.04.2014

Never stop dreaming

Ein Video hat mich heute an etwas sehr wichtiges erinnert. Nämlich das man nie aufhören sollte zu träumen. Als Kind wollte ich Astronautin werden. Zum Mond fliegen. Die Erde von oben sehen. Galaxien entdecken. Daran merke ich übrigens dass ich die Tochter meines Vaters bin und das erfüllt mich immer ein bißchen mit Stolz. In meiner Jugend habe ich immer davon geträumt irgendwann ein Café zu besitzen und im Ausland zu leben. Ich wollte immer nach England. Manchester war mein Traum. Dort wohnen wo meine Lieblingsbands herkommen. Ich wollte immer eine erfolgreiche Karriere hinlegen. Einen richtig guten Job haben. Übersetzerin werden. Irgendwo als Dolmetscherin arbeiten. Nichts dergleichen ist bis jetzt passiert. Weil ich Angst habe. Weil ich einerseits stark bin und andererseits immer noch denke ich kann nichts. In meiner Familie wurde mir nicht beigebracht Selbstbewusstsein zu haben. Dies zu entwickeln kann man als lebenslange Aufgabe verstehen. Ich arbeite mittlerweile hart daran und trotzdem habe ich das Gefühl dass ich in meinem Leben auf der Stelle trete. Ich wollte schon immer ein Buch schreiben. Ich habe mittlerweile eine Idee für dieses Buch. Und ich will es schreiben. Weil ich mich beim schreiben lebendig fühle. Weil ich dann nicht an mir zweifle. Und ob es meine Mutter nun gut findet oder nicht ist mir egal. Künstler haben mich immer fasziniert. Bücher, Filme, Musik, Bilder. Alles was mich mein, manchmal unerträgliches, Leben vergessen lässt bewegt mich. Ohne Musik wäre mein Leben nichts. Lieder verbinde ich mit Menschen, Situationen oder Stimmungen. Bücher haben schon im Kindesalter dafür gesorgt dass mein Kopf Bilder gemalt hat.
Je älter wir werden desto mehr verlieren wir die Fähigkeit zu träumen. Weil wir gesagt bekommen dass wir realistisch sein sollen. Weil Fantasie nur etwas für Kinder ist. Weil wir erwachsen sind und uns auch so benehmen sollen. Ich will das nicht. Ich will dass mein Kopf weiterhin Bilder malt, vom Weltall träumt oder Ideen für ein Buch produziert. Ich will das wir alle nie aufhören zu träumen. Ohne Träume sind wir nichts. Und ich wünsche mir dass wir alle noch viel mehr träumen. Um glücklich zu sein und unserem nervigen Leben da draußen einfach mal zu entfliehen. Und um Dinge zu erschaffen die uns noch mehr träumen lassen. Für das Weltall ist es zu spät aber nicht für mein Buch. Ich sollte endlich an meinen Traum glauben.

17.04.2014

Fate is coming

Eine Freundin gab mir gestern einen guten Rat als wir über die Geschehnisse der letzten Wochen sprachen. Sie sagte: 'Leb' einfach dein Leben zwischen den Anrufen. Sei glücklich'. Das mag komisch klingen aber diese Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Und so war heute tatsächlich der erste Tag an dem ich nicht ständig an den North Country Boy denken musste. Ich habe mich sogar dabei erwischt dass ich heute wieder mehr gelächelt habe. Und nicht mehr so traurig war. Meine Freundin sagte noch etwas anderes: 'Natürlich wird er wieder anrufen'. Ich versuche daran nicht zu denken. Momentan versuche ich einfach nur jeden Tag bewusst zu erleben. Was mir die letzten drei Tage schwer fiel weil mich Schmerzen, Übelkeit und einige andere nette Dinge ans Bett gefesselt haben.
Heute rausgehen zu können und mich mal wieder gut zu fühlen war wie eine Wiedergeburt. Als würde ich auftauchen und wieder stark sein. Mich gut fühlen und in meine Normalität zurückkehren. Zu meinem inneren Frieden. Zu mir selbst.



Inspiriert vonn 'Do or die' von 30 Seconds to Mars. Ich habe zu der Zeit sehr viel diese Band gehört. Der Text beschreibt die Nachwehen des North Country Boys. Ich habe krampfhaft versucht mit der Situation fertig zu werden. Entspannt zu bleiben. Nebenbei begleitete mich Migräne und Übelkeit. Ich wußte zu der Zeit noch nichts von meinem Eisenmangel.

14.04.2014

This is war

Ich bin im Krieg. Mit meinem Körper und meinen Abhängigkeiten. Ich versuche nicht mehr täglich auf die Waage zu rennen um zu gucken ob ich schon wieder abgenommen habe. Ich bin extrem ängstlich was essen angeht. Am Wochenende wollte ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder rauchen. Über die Stränge schlagen. In Exzesse gehen. Mich vollstopfen. Ich fühle mich gerade einfach in einem ständigen Auf und Ab. Ich frage mich ob das mit ihm zusammenhängt. Kaum taucht er auf fallen mir viele Dinge wieder schwer. Dinge, die sich vorher so leicht angefühlt haben. Weil mich nichts gestresst hat und meine dunkle Seite verschwunden war .Weil er es ist der mich unterbewusst stresst. Weil er meine dunkle Seite rauskitzelt. Sein Verhalten und seine Unberechenbarkeit. Ich brauche einfach Sicherheit. Nur in meiner Sicherheit fühle ich mich geborgen und stark genug mich gegen alle äußeren Einflüsse zu wehren.



Inspiriert von 'This is war' von 30 Seconds to Mars. Ich kämpfe mein Leben lang mit Abhängigkeiten. Und ich habe panische Angst wieder Gewicht drauf zu kriegen. Als der North Country Boy wieder auftauchte, hatte ich Angst das Rauchen wieder anzufangen. Ich fühlte mich schlagartig extrem unsicher.

North Country Boy Part 22

Ich bin so kurz davor ihm zu schreiben dass er sich nie wieder melden soll. Damit mein Leben wieder stabil wird. Damit ich wieder stabil werde. Und nicht ständig das Gefühl habe zerbrochen zu sein. Wie Glas. Mein Tag heute war eine ständige Achterbahnfahrt. Immer wieder zweifeln. An mir. An allem. Daran warum ich nicht loslassen kann. Bin ich am Ende diejenige die die Vergangenheit nicht gehen lassen kann? Die ihn vielleicht nicht gehen lassen will? Und warum stelle ich mich und mein Verhalten ständig in Frage? Macht er das eigentlich auch? 
Tatsache ist ich kenne diesen Punkt. Ich war schon einmal dort und habe mir geschworen nie wieder dorthin zurückzukehren. Wieso hat er diese Macht? Wieso gebe ich ihm diese Macht? Wieso schafft er es mein Leben innerhalb von wenigen Minuten auf den Kopf zu stellen? Wieso stellt er mich auf den Kopf? Und das immer und immer wieder?

13.04.2014

North Country Boy Part 21

Ich komme gerade aus der Stadt die uns verbindet. Durch die ich im September letzten Jahres lief und an ihn dachte. Was dazu führte dass er keine 48 Stunden später anrief. Versuche ich es etwa gerade zu provozieren? Ich weiß es nicht. Ich bin durch die leeren Straßen gelaufen, mit verschränkten Armen (so als wäre mir kalt) und habe ein Lied gehört dass ich mit ihm verbinde. Ich dachte an ihn aber nicht wirklich an etwas bestimmtes. Ich ließ meine Gedanken einfach schweifen. Dachte an die Vergangenheit. An Situationen, an Unsicherheiten. Dann gab ich mich in das Lied was ich hörte. Und plötzlich war da dieses Gefühl dass ich keine Angst haben muß. Keine Angst vor dem was passieren könnte. Weil es Schicksal ist und passieren wird. Weil das Leben immer wieder etwas mit mir vorhat. Weil meine Fähigkeit Dinge zu spüren eine unglaubliche Gabe ist. Weil ich endlich ich selbst bin. Weil ich aufgehört habe eine Rolle zu spielen. Weil ich endlich angekommen bin. Bei mir.

12.04.2014

North Country Boy Part 20

Ich weiß nicht wer ich gerade bin. Oder was ich eigentlich gerade fühle. Ich weiß nur dass plötzlich wieder der Teil von mir da ist von dem ich dachte ich hätte ihn hinter mir gelassen. Fast zwei Wochen nach meiner Begegnung mit ihm und diesem ersten Kuss empfinde ich mich plötzlich wieder als extrem sehnsüchtig. Vielleicht sogar ein bißchen vermissend. Und ich kämpfe diesen ständigen inneren Kampf. Ein Teil von mir fühlt dass ich mit der Situation umgehen kann. Ein anderer Teil will alles ausradieren was mit ihm zusammenhängt. Alle Erinnerungen und Gefühle. Die Verbundenheit kappen und ganz weit weg laufen. Wo ich ihn nicht mehr fühle. Wo ich nicht mehr von ihm träume. Wo er einfach nicht mehr stattfindet. Und mich nichts an ihn erinnert. Meine Wohnung ist plötzlich mit ihm verknüpft.
Ich habe so eine verdammte Angst davor dass ich nicht stark sein kann. Obwohl ich stark sein will. Weil ich mir selbst beweisen möchte dass ich stark bin. Dass ich ihn von mir wegstoßen kann und ihn nicht mehr in mein Leben lasse.
Und dann bin ich so schwach wenn ich an ihn denke. Daran wie es ist wenn er mich berührt, ansieht und küsst. Ich bin so erschreckend emotional seit er hier war. So durcheinander. So berührt. So sanft. So wütend. So ruhig. So aufbrausend. So ängstlich.
Plötzlich überkommt mich die Panik dass er sich vielleicht nie mehr meldet. Eigentlich genau dass was der eine Teil von mir will. Und für den anderen Teil wäre es ein Drama. Vielleicht ist es genau das Drama zwischen uns. Das Dinge nie beendet werden weil wir dann wissen dass es für uns das Ende ist. Immer bleibt etwas offen. Immer werden Dinge nicht getan. Wieder kein Ende. Dafür immer wieder Anfänge.
Ich habe das Gefühl ich halte das nicht mehr lange durch. Ich habe so viel geschafft. Und ich will nicht daran scheitern.

07.04.2014

Ladybird

Schon seit Monaten möchte ich ein neues Tattoo. Etliche Überlegungen. Etliche Motive und immer wieder alles verworfen. Samstag dann plötzlich eine Idee. Eine Schnapsidee. Dachte ich. Aber nun verfestigt sich diese. Mein neues Tattoo soll das Ende meiner Therapie anzeigen. Die Fortschritte die ich gemacht habe. Die andere Person die ich nun, in vielerlei Hinsicht, bin. Meinen Neuanfang. Das neue Motiv soll Glück bringen und es hat mit diesem Blog zu tun. Ich glaube mein Blog hat alles verändert. Ich begann in einer Zeit zu schreiben als ich einen absoluten Tiefpunkt hatte. Als mich mein komplettes Leben angekotzt hat. Als der Wunsch nach Veränderungen immer größer wurde. Als ich wußte dass ich nicht so weitermachen kann. Mit den Veränderungen kam das Glück. Und das neue Tattoo wird genau das repräsentieren.

05.04.2014

North Country Boy Part 19

Ich wünschte ich würde ihn nicht vermissen. Ich wünschte ich würde mir nicht wünschen dass er wieder hier auftaucht. Mich wieder von meinen Füßen küsst. Tatsache ist ob ich nun will oder nicht, ich vermisse ihn. Und gleichzeitig wünschte ich dass ich es nicht tun würde. Weil ich immer denke dass ich schwach bin wenn ich ihn will. Dass er mich dann wieder genau da hat wo er mich schon einmal hatte. Und ich will nicht mehr dahin zurück wo ich einst war. Ich will nicht mehr zurück zu dem unsicheren Mädchen dass ich damals war. Zurück in die Abhängigkeit. Zurück dahin mich nur gut zu fühlen wenn er mir sagt wie schön ich bin.
Ich will eine starke Frau bleiben. Die Kontrolle über mein Leben haben. Nicht von ihm abhängig sein. Aber bin ich das wirklich noch?

02.04.2014

North Country Boy Part 18

Ich mußte mich nach Sonntag erstmal etwas sortieren. Und jetzt mal das ganze von vorne. Ich hatte schon den ganzen Sonntag das Gefühl dass er sich melden würde. Abends klingelt mein Handy. Und noch bevor ich sehe wer anruft weiß ich dass er es ist. Als ich auf mein Handy schaue, lese ich tatsächlich seinen Namen. Und dann geht alles ganz schnell. Ich bekomme gesagt dass er mich sehen will um zu wissen was da noch zwischen uns ist. Und ich hätte jetzt 5 Minuten Zeit mir das zu überlegen. Ich zögere nur kurz um dann zu sagen dass er vorbeikommen soll. Ich will nämlich auch wissen was da noch ist. Ob wir uns gegenüber stehen und Sekunden später auseinander gehen oder ob da noch etwas ganz anderes ist. Als mein Telefon wieder klingelt steht er bereits vor meiner Haustür. Er war erst ein Mal bei mir und überrascht mich schon mit der Tatsache dass er genau weiß wo ich wohne.
Irgendwie ist es seltsam dass ich immer finde dass er gut in meine Wohnung passt wenn er da ist. So als wäre er schon tausend Mal dagewesen. Vielleicht denke ich das aber auch nur weil es immer den Anschein macht als wäre er mit jeder Ecke meiner Wohnung vertraut. Und jede Ecke meiner Wohnung mit ihm. Ich kann das nicht erklären, hoffe aber dass es irgendwie verständlich ist. Dann steht er vor mir und küsst mich. Verdammt da ist soviel zwischen uns. Ich merke wie mein Körper auf ihn reagiert und wie schnell das verflucht hitzig werden kann. Er sagt mir ich solle keine Zärtlichkeiten erwarten. Im Moment erwarte ich gar nichts. Ich bin erstmal von der Erkenntis überrannt dass ich mir zum ersten Mal neben ihm nicht wie ein kleines dummes Mädchen vorkomme sondern wie eine attraktive, erwachsene Frau (das könnte noch mit dem Heilfasten und meinen Veränderungen zusammenhängen). Ich fühle mich wahnsinnig attraktiv. Und er sagt mir wieder wie schön ich bin. Dabei braucht er es gar nicht zu sagen. Ich weiß es und ich fühle es. Wieder Küsse und plötzlich sind da die Zärtlichkeiten die ich nicht erwarten sollte. Kleine Berührungen. Sanft. Und als ich es anmerke sagt er mir prompt dass ich doch weiß wie er ist.
Noch etwas fällt mir auf. Er fragt gleich mehrfach wie es mir geht und sagt mir irgendwann dass ich nie denken soll dass ich nur ein Objekt wäre. In diesem Moment nehme ich das gar nicht so wahr. Erst gestern erinnere ich mich dass ich das hier vor einigen Tagen geschrieben habe. Und mich nicht mehr erinnern kann ob ich das bei unserem letzten Telefonat zu ihm gesagt habe. Liest er etwa doch was ich über ihn schreibe?
Dann sind da wieder Zärtlichkeiten. Er streichelt meine Wangen, stupst mich auf die Nase und spielt mit meinen Haaren. Natürlich ist er der einzige Mann der einfach so an meine Haare darf. Jeder andere riskiert dafür glatt mal einen Faustschlag.
Und dann endet es wie es immer endet. Er kann nicht bleiben. Jedes Mal endet es mit uns im Drama. Er hat so recht mit dieser Aussage. Die Stimmung ist dahin, ich ziehe mich zurück. Weil ich es mir in dieser Situation nicht selber noch schwerer machen will.
Dann passiert allerdings noch etwas dass mir die Verbundenheit zwischen uns mehr als deutlich macht. Ich sitze auf der Couch, mit dem Rücken zu ihm und spiele mit meinen Haare, drehe sie hoch. Denke in diesem Augenblick wie gerne ich es jetzt hätte wenn er meinen Hals küsst. Keine 5 Sekunden später ist er, ohne dass ich etwas gesagt habe, genau da wo ich ihn will. Flüstert mir ins Ohr dass er nicht gehen will aber muß.
Als er geht bekomme ich wieder einen Stirnkuss. Und wieder fühlt sich das komisch an. Wir umarmen uns und als ich die Tür schließe sinke ich diesmal nicht weinend zu Boden (wie noch vergangenen September). Ich gehe direkt ins Bett. Und ich bin nicht ärgerlich als er gestern nicht (wie eigentlich gesagt) anruft. Ich denke gar nichts und erwarte nichts. Ich weiß immer noch nicht was das zwischen uns ist (und ja, es stimmt ich hänge mit drin). Aber ich weiß dass ich es genieße. Ich muß es nicht rechtfertigen, analysieren, interpretieren oder verstehen. Ich darf mich einfach fallen lassen. Weil ich ihm vertraue. Und weil nicht das Gestern oder das Morgen wichtig ist sondern der Moment. Den er und ich teilen. Er, der immer noch wunderschön ist und ich, die inzwischen gelernt hat ihre verdammte Unsicherheit hinter sich zu lassen und jeden Tag immer schöner wird.
Was mir am nächsten Tag verdammt schwer fällt ist seinen Geruch abzuwaschen. Was immer es für ein Parfüm war, es riecht fantastisch. Ich hätte ihn mal fragen sollen.

01.04.2014

Do what you want with my body

Ich habe heute etwas getan was ich eigentlich nicht tun wollte. Ich habe mir geschworen mir nie mehr eine Waage zu kaufen. Heute konnte ich nicht mehr widerstehen. Wie kam es dazu? Ich war Samstag Klamotten kaufen und hatte da schon das Gefühl ich hätte vielleicht etwas abgenommen. Allerdings habe ich mir da noch gar nicht so viele Gedanken gemacht. Heute dann also eine Waage gekauft und relativ pessimistisch draufgestiegen. Und dann kam die große Überraschung. Ich habe 8 Kilo abgenommen. Ich konnte es gar nicht glauben und bin gleich nochmal auf die Waage gegangen aber am Gewicht änderte sich nichts mehr. Ich bin so glücklich dass ich weinen könnte. Habe ich es tatsächlich geschafft den verdammten Teufelskreis Essen zu durchbrechen?



Inspiriert von 'Do what you want' von Lady Gaga. Meine Pfunde purzelten zu der Zeit. Auch wenn ich das erst gar nicht glauben konnte. Das mit der Waage ist jetzt eine ganz blöde Angewohnheit von mir geworden. Ich stehe andauernd drauf. Ich glaube wenn man abnimmt hat man totale Panik wieder zu zunehmen.