30.05.2025

30/05/2025

'Ich habe das Gefühl, ich hatte nie eine Chance mich zu entwickeln'. Dieser Satz war da in meinem Gedanken, als ich heute morgen um 4 Uhr wach wurde. Mal wieder geplagt von einer Hitzewelle (Hallo Perimenopause, my old friend). Mir geht momentan sehr viel durch den Kopf und mir schlägt noch mehr auf mein Gemüt. Ich stehe vor einer ungewissen Zukunft und 12 Wochen nach meiner OP ist mein Bein immer noch nicht bei 100 Prozent. Vielleicht verlange ich zu viel von meinem Körper, aber gerade die Beugung meines Knies macht immer noch Probleme. Zurück zum Anfangssatz. Ich hadere gerade, wie immer in Krisen, mit meinem Leben und meinen Empfindungen. Kämpfe mit Gedanken und Emotionen. Äußere sie selten, weil ich nicht undankbar klingen will, aber die Wahrheit ist: Ich hatte in meiner Familie keine Chance mich zu entwickeln, weil ich direkt mit allen Aspekten der Familiengeschichte erschlagen wurde. Man hat nicht gewartet, bis ich erwachsen bin, sondern mir einfach alles um die Ohren gehauen. Was dazu geführt hat, dass ich mich eigentlich immer nur geschämt habe. Geschämt für meine Herkunft. Für das was in der Familie passiert ist, obwohl ich keinen Einfluß darauf hatte und so vieles passiert ist, bevor ich überhaupt geboren wurde. Die Frage ist auch: Hätte ich das alles wissen müssen? Besonders so früh? Oder hätte es gereicht, mir das alles irgendwann zu erzählen?
Ich fühle mich sehr oft so, als wurde ich zerrissen und zermahlen. Zwischen all den Menschen in meiner Familie und all den Konflikten. Daraus hat sich ein absolutes Nichtvertrauen in mich selbst entwickelt. Obwohl mein Leben mir schon so oft bewiesen hat, dass mein erstes Gefühl bei  Dingen fast immer richtig ist und mein Kopf aus wenigen Informationen sehr sehr oft die richtigen Schlüsse zieht. 
Keine Ahnung wohin mein Weg geht, aber aktuell bin ich ein bisschen verloren. Irgendwo in einem Wald, aus dem ich gerade nicht raus komme. Aber ich will versuchen nicht daran zu verzweifeln. 

11.05.2025

11/05/2025

Ich versuche mir gerade das Versprechen zu geben, mich besser um mich zu kümmern. Was verdammt schwer ist, wenn man sich selbst immer wieder für wertlos und klein hält.
Ich bin gerade überfordert von der Welt. Von mir selbst. Überwältigt von meinem Körper. Der Unbeweglichkeit und das Gewicht. Der Energielosigkeit und der Müdigkeit. 
Letzte Woche habe ich mich gezwungen endlich mal die wichtigen Dinge in Angriff zu nehmen. Termine zu machen, Unterlagen zu bearbeiten. Es fühlt sich zumindest ein bißchen so an, als hätte ich die Kontrolle über mein Leben. Aber in Wirklichkeit habe ich sie nicht. Mein Knie ist immer noch nicht wieder bei 90 %. Ich hadere damit, was völlig albern ist (weil die Heilung eben Zeit braucht). Gestern war da ein Schmerz bei eine Bewegung. Sofort wieder Angst, dass etwas gerissen ist. Heute ist alles schon wieder besser. Für mich wird es aber endlich Zeit das Gewicht in Angriff zu nehmen. Keine Ausflüchte, keine Entschuldigungen mehr. Ich muß die Verantwortung für mich und mein Handeln übernehmen.