13.03.2013

Kinder sind keine Maschinen

Was bewundere ich an meiner Mutter? Spontan fällt mir da ihre Stärke ein und dann noch, dass sie mich sehr frei erzogen hat. Nach meiner heutigen Therapiesitzung muß ich das relativieren. Und das nur noch auf die Erziehung beschränken. Oder vielleicht soweit einschränken, als das ihre Fähigkeiten als Mutter dann endeten, wenn es nicht mehr um das reine versorgen ging. Meine Mutter hat es zugelassen, dass ich als Kind mißbraucht wurde. Schlimmer, sie war sogar noch daran beteiligt. Sie hat mir all die Jahre erzählt,dass sie ja lieber Jungs gehabt hätte und keine Mädchen. Sie hat mich allein gelassen als ich in die Pubertät kam. Sie hat mir die Ohren vollgejammert, als ich plötzlich lange Haare hatte. Sie hat mich nie beschützt, mich nie ermutigt, mir nie vermittelt dass sie mich wirklich so liebt wie ich bin. Ich habe mich immer allein gefühlt. Nie beschützt. Nie geborgen. Immer nur funktionieren, funktionieren, funktionieren. Ich habe mich nie akzeptiert gefühlt. Ich hatte immer das Gefühl, ich sei nicht so wichtig wie ihre Männer. Ich hatte immer das Gefühl ich sei lästig. Und irgendwie nie richtig. Und dann muß ich mir noch anhören, dass andere Geschwister 'wertvoller' sind als ich. Ich hatte immer das Gefühl, ich durfte keine Gefühle zeigen. Das wohl schmerzhafteste was meine Therapeutin heute sagte, war der Satz: 'Das ganze Gerüst werden sie sich hart erarbeiten müssen. Das kann ihnen nie jemand zurückgeben, was sie da verloren haben'.

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