29.05.2014

You think that I'm strong

Jeden Tag versuche ich mich durch den Dschungel meiner Emotionen zu kämpfen. Damit klarzukommen das Menschen einfach andere Menschen küssen können und dann nichts mehr passiert. Dass Menschen Dinge sagen, sehr intime Dinge, und diese scheinbar nicht so meinen. Und wie ich mit meinem gestandenen Alter noch darauf reinfallen kann. Und wie ich auf denselben Typen nochmal reinfallen konnte. Mir geht es inzwischen besser. Ich bin nicht mehr wütend aber auch nicht mehr traurig. Ich versuche einfach zu leben. Das Glück in meinem Leben zu finden. Das kleine Glück. Indem ich im Alltag manchmal anhalte, mich selber ansehe und dann denke dass ich eigentlich gar nicht so übel bin. Ich betrüge niemanden und versuche ehrlich und aufrichtig durch mein Leben zu gehen. Manchmal vielleicht zu aufrichtig. Ich habe nur Angst davor wieder hart zu werden. Mich zu verschließen. Weil mir Menschen wehtun. Leider gehört aber genau das zum Leben dazu. Ich habe in der Vergangenheit schließlich auch genug Menschen verletzt. Ich habe damals sogar ihn verletzt.
Ich weiß inzwischen dass der Schlüssel zu meinem Glück in meiner Zufriedenheit liegt. Dass mein innerer Frieden tatsächlich wichtig ist. Und dass ich manchmal abends einfach nur eine Tina Turner Platte laut aufdrehen und mitsingen muß damit der Moment perfekt ist. Ich will kein Leben leben dass nicht meins ist. Ich will nicht mit jemandem Mama, Papa, Kind spielen wenn ich keine Kinder will. Ich will das tun und lassen was mir gefällt und mich nicht irgendwelchen (gesellschaftlichen) Zwängen unterwerfen die ich nicht brauche. Als ich jünger war hat mich irgendwann dieses Gefühl beschlichen dass ich für den Rest meines Lebens alleine bleibe. Und je älter ich werde desto stärker wird dieses Gefühl. Ich will nicht in einer mittelmäßigen Kompromissbeziehung leben nur damit ich nicht alleine bin. Ich bin nicht alleine, weil ich mich habe. Ich war noch nie soviel alleine wie in den letzten Monaten und ich habe es genossen. Ich bin alleine wertvoll, ohne dass ich den Nachnamen eines Mannes trage oder seinen Ring an meinem Finger. Ohne dass ich mit einem Kind auf dem Arm rumlaufe. Versteht mich nicht falsch denn ich bewundere jeden der sich genau dafür entscheidet aber ich kenne leider zu viele Menschen bei denen ich genau diese Entscheidung nur als Kompromiss sehe. Ich weiß dass ich kein Kompromiss bin und ich will auch keinen Kompromiss an meiner Seite. Ich will nicht dass Menschen mir von ihren Beziehungen erzählen und ich mich bei jedem zweiten Satz frage ob sie sich selber mal zuhören. Ob sie merken dass sie kilometerweit von sich entfernt sind. Nichts sollte in deinem Leben wichtiger sein als dass du dich fragt was du willst und ob es DAS ist was du willst. Und wenn es das nicht was du willst, dann lasse es hinter dir. Dein Leben ist zu kurz.
Mein Herz muß jetzt nur noch endgültig realisieren dass da kein Platz für den North Country Boy ist. Dass ich ihm nicht helfen kann. Dass er es ist der sich selber helfen muß. Und dass ich viel mehr bin als sein seelischer Mülleimer. Es ist ein Jammer dass so viele Menschen meine Stärke als etwas selbstverständliches sehen. Weil sie nie die Momente sehen in denen ich schwach bin oder weine. Manchmal wollen sie es auch gar nicht wissen. Ich weiß dass ich stark bin. Wenn ich nicht stark wäre würde ich heute nicht genau diese Worte in meinen Laptop tippen die ich jetzt gerade tippe. Ich hätte nicht überlebt. Oder wäre in Alkohol und Drogen geflüchtet. Dass ich das nicht getan habe sollte mir eigenlich sagen dass mein Leben (oder das Schicksal) viel mehr mit vorhat. Wenn ich nur endlich diese Angst ablegen könnte. Die Angst zu fallen wenn ich den großen Sprung wage. Die Angst dass ich nichts kann obwohl ich so viel kann. Die Angst einfach NIE gut genug zu sein.

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