01.07.2013

My mama said

Ich wußte es würde passieren. Und nun ist es passiert. Ich habe letzte Woche meine Mutter besucht und festgestellt dass es keine Bindung mehr gibt. Dass es vielleicht sogar nie eine gegeben hat. Und ich immer nur zu feige war mir das einzugestehen. Oder zu viel Angst hatte was diese Erkenntnis mit mir machen würde. Tatsache ist: Ich existiere für meine Mutter nicht als erwachsene Frau. Immer irgendwie nur in der Vergangenheit. Also als Ungeborenes, als Baby oder als Kind. Eben in den Phasen in denen ich klein und hilfsbedürftig war. Nur wahrscheinlich ist es so dass ich als ich älter wurde viel mehr ihre Hilfe gebraucht hätte.
Als wir zusammen saßen wurde mir plötzlich bewußt dass es mir wenig bedeutet. Dass sie mir wenig bedeutet. Dass ich mir nicht mehr vorlüge dass ich sie lieben muß. Dass ich Teile meines Lebens vor ihr schütze. Weil sie es nicht versteht. Weil sie mich nicht versteht. Weil sie mich häufig nicht verstanden hat. Und weil ich ihre Verlogenheit schlecht ertragen kann. Was ihr alles nichts ausmacht. Wie sie es ständig betont und dann nur noch darüber redet. Über die Dinge die ihr ja angeblich nichts mehr ausmachen würden. Ich werde mich diese Woche in die helfenden Arme meiner Ärztin fallen lassen. Denn die fängt mich garantiert auf.



Inspiriert von 'Always on the run' von Lenny Kravitz. Moment, das hatten wir doch schonmal?! Genau. Aber da ich diese Zeile ganz besonders mag, mußte ich das Lied nochmal verwenden. Ich schrieb dies zu einer Zeit als das Verhältnis mit meiner Mutter immer wieder auf der Kippe stand. Ich fühlte mich halt ständig als sei ich das undankbare Kind. In meiner Therapie lernte ich dann aber dass meine Mutter objektiv wirklich Dinge falsch gemacht hat.

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