08.08.2015

Hurt

0.30 Uhr. Feierabend. Ein freies Wochenende vor der Brust. Nur noch ein paar Minuten durch die Nacht laufen. Wind weht, ich spüre das aufziehende Gewitter. Ich habe Angst vor Gewitter. Als ich aus der Bahnstation komme, sitzt da ein Typ. Ich nehme keine weitere Notiz von ihm. Ich will nur nach Hause. In mein Bett. Schlafen. Normalerweise laufe ich immer einen kleinen dunklen Schleichweg aber auch dort sitzen drei Typen. Irgendetwas in meinem Inneren trifft im Bruchteil einer Sekunde die Entscheidung den Umweg über die Kreuzung zu laufen. Mit einem Auge überprüfe ich noch in einer Scheibe ob mir jemand folgt. Ich sehe niemanden aber irgendwie bleibt da ein komisches Gefühl. Ruft da jemand etwas oder bin ich einfach nur paranoid?
Ich überquere die Kreuzung. Ein paar Meter weiter läuft ein Ehepaar und so fühle ich mich einigermaßen sicher. Spreche ich die beiden an und frage ob ich ein Stück des Weges mit ihnen laufen kann? Ach was, es ist doch alles in Ordnung. Ich bin wahrscheinlich einfach nur etwas raschelig weil die ersten Blitze zucken und ich Gewitter so überhaupt nicht mag. Aus dem Augenwinkel sehe ich plötzlich einen Typen hinter mir. Ich laufe ein bißchen langsamer um ihn überholen zu lassen. Aber er überholt nicht. Stattdessen spricht er mich an und fragt mich ob ich heute abend noch etwas vorhabe.
Mir zieht sich mir der Magen zusammen und ich raste aus. Patze ihn wütend an dass ich einen Freund habe und dass ich bestimmt nicht darauf stehe so bescheuert angelabert zu werden. Er stammelt eine Entschuldigung und geht weg.
Ich renne jetzt förmlich nach Hause. Ich will in meine Wohnung. In meinen sicheren Raum. Ich zittere ein bißchen. Und ich habe dieses komische Gefühl in meinem Magen. Diesen Druck den ich immer fühle wenn ich Angst habe.

Eigentlich ist die Nacht mein Revier. Ich liebe die Dunkelheit und die Stille. Und plötzlich ist da jemand der mir innerhalb weniger Sekunden vor Augen führt wie verletzlich ich doch eigentlich bin.

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